Seilbahn Rigiblick - früher Seilbahn Rigiviertel
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In einer lockeren Trilogie stellen wir die drei ehemaligen Standseilbahnen innerhalb der Stadt Zürich vor. Zwei dieser Bahnen sind auch heute noch als Standseilbahnen in Betrieb, die dritte wurde zu einer Zahnradbahn umgebaut und zudem verlängert. Alle drei werden heute von den Verkehrsbetrieben der Stadt Zürich (VBZ) betrieben und erfüllen eine wichtige Transportaufgabe als Teil des Zürcher Verkehrsverbundes.
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Die Talstation der Seilbahn Rigiblick ist von den Tramlinien 9 und 10 und der Trolleybuslinie 33 in nur wenigen Schritten zu erreichen.
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Das erste Streckenteilstück, gesehen von der Haltestelle Goldauerstrasse.
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Durch die Eingemeindung der damaligen Vororte der Stadt Zürich erreichte die Einwohnerzahl um die Jahrhundertwende bereits 150.000 Einwohner. Weitsichtige Männer hatten sich in den Kopf gesetzt, das in mancher Hinsicht ungünstige Gebiet zwischen der Universitätstraße und dem Germaniahügel mit Wohnhäusern zu überbauen. Um dieses Ziel zu erreichen und die verkehrstechnische Anbindung an die restliche Stadt zu gewährleisten, bot sich der Bau einer Seilbahn an. Die Bahn wurde am 4. April 1901 als steilste Seilbahn der Stadt Zürich in Betrieb genommen. Namensgebend war der bei schönem Wetter weite Blick, der südwärts bis zum rund 60 km entfernten, 1800 Meter hohem Bergmassiv Rigi reicht.
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1919 erfolgte ein erster Umbau, danach war sie die erste automatische Seilbahn der Schweiz. Im Winter 1950/1951 wurden auf den alten Fahrgestellen neue Karosserien aufgebaut. Heute kann einer der beiden alten Wagen von 1951 im Verkehrshaus der Schweiz in Luzern besichtigt werden. Der andere ist in Herrliberg in einem Privatpark aufgestellt (nicht öffentlich zugänglich).
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Die beiden ausgedienten Seilbahnwagen werden im August 1978 von den Schienen gehoben. Foto: VBZ
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Bis 1973 wurde die Seilbahn von privaten Investoren betrieben. Die mittlerweile stark renovierungsbedürftige Seilbahn wurde dann durch die VBZ übernommen, nachdem die Stadt Zürich die Aktienmehrheit erhalten hatte.
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Kabine Nr. 1 kurz nach dem Verlassen der Talstation
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Im Zuge einer grundlegenden Renovation wurde die Bahn bergwärts um 80 Meter verlängert und neue, blauweiße Kabinen ersetzten die alten, roten Seilbahnfahrzeuge. Nach 10 Monaten Bauzeit konnte die neue Seilbahn Rigiblick am 26. Mai 1979 als erste vollautomatische Seilbahn mit Zwischenstationen in der Schweiz ihren Betrieb aufnehmen. Kurz nach der Eröffnung wurde der Betrieb jedoch wieder eingestellt - die neuen Wagen waren zu laut! Nach weiteren vier Monaten Bauzeit (Lärmschutzmaßnahmen an den Gleisen, Kunststoffräder an den Kabinen usw.) wurde der Betrieb am 24. September 1979 wieder aufgenommen, jetzt zur Zufriedenheit der Anwohner.
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Die Kabine Nr. 2 erreicht die Bergstation
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Bei der Fahrt auf den Zürichberg bedient die Bahn auf rund 385 Metern Länge drei Zwischenstationen. Beim Einsteigen kann der Fahrgast auswählen, an welcher Haltestelle er aussteigen möchte und die Bahn hält dann automatisch am gewünschten Zielort.
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Hier kann der Fahrgast sein Wunschziel eingeben
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Innenaufnahme Kabine 1 mit den 8 Sitzplätzen
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Rund 600.000 Fahrgäste benutzen die Bahn jährlich. Davon sind rund 64 % Bergfahrten. Die Bahn verkehrt täglich 160 Mal jeweils von 5.20 Uhr bis 0.40 Uhr im 6-Minutentakt. Neben Schülern und Studenten, Hausfrauen vom Einkaufen und Spaziergängern wird die Bahn auch von vielen Pendlern auf dem Arbeitsweg benutzt.
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Ausweichstelle und Mittelstation Hadlaubstraße
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Brücke kurz vor der Bergstation
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Kabine Nr. 1, Haltestelle Goldauerstraße
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Technische Daten: Streckenlänge horizontal: 372 Meter Streckenlänge schräg: 385 Meter Höhendifferenz: 94 Meter Steigung mittel: 25, 3 Prozent Steigung maximal: 36 Prozent Spurweite: 1000 Millimeter Fahrgeschwindigkeit Strecke: 5 Meter pro Sekunde Fahrgeschwindigkeit Ausweiche: 3 Meter pro Sekunde Fahrzeit: 2 Minuten und 2 Sekunden (ohne Zwischenstopp) Fassungsvermögen pro Kabine: 30 Personen (davon 8 Sitzplätze) Förderleistung: maximal 630 Personen pro Stunde Leergewicht: ca. 5000 Kilogramm Zuladung: ca. 2250 Kilogramm Antriebsmotor: Gleichstrom, 70 Kilowatt Zugseildurchmesser: 32 Millimeter
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Die Dolderbahn weiter...
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Die Polybahn weiter...
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31. Oktober 2008 © reflektion.info / Text u. Fotos: Werner Stooss Download nur zum nicht-kommerziellen Gebrauch
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