Eine Winterreise mit der Bernina Bahn

von Cornils Rathjens

Grau, naß, kalt, unwirtlich, dunkel: das alles kann Winter sein.
Aber auch das genaue Gegenteil ist Winter: Sonne, Schnee, klare Luft, Hochgebirge - und eine Bahn, die diese phantastische Landschaft durchfährt.
Die Winterreise mit der Bernina Bahn ist ein ganz besonderes Erlebnis.


Regionalzug aus Samedan mit dem Altbautriebwagen ABe 4/4 501

Die Bernina Bahn ist heute eine Linie der Rhätischen Bahn im Schweizerischen Kanton Graubünden. Die Bahnlinie verläuft in Nord-Süd-Richtung und beginnt in St. Moritz in 1775 m Höhe. Der Endbahnhof im italienischen Tirano ist 61 Streckenkilometer entfernt und liegt in 400 m Höhe.
Zwischendurch erreicht die Bernina Bahn an ihrer höchsten Stelle 2253 m über Meer.
Die Bernina Bahn ist als reine Touristenbahn geplant und gebaut worden und daher die einzige Alpentransitbahn ohne Scheiteltunnel. Die Bahn wurde von Anfang an elektrisch betrieben. Die größte Steigung beträgt 7 % oder in der Eisenbahnersprache 70‰, die engste Kurve hat einen Durchmesser von nur 90 m.
Anfangs waren sogar spezielle Fahrleitungsmasten aufgestellt worden, die immer auf der aussichtsärmeren Seite standen, um den Fahrgästen keinesfalls die Aussicht zu versperren.
Die Fahrt in einem Regionalzug von Pontresina nach Tirano ist noch erlebnisreicher und daher mehr empfehlenswert, als die Reise im Schnellzug Bernina-Express zu unternehmen.
Gute 3 ½ Stunden Reisezeit sind für die 61 km einzuplanen – aber 3 ½ Stunden sind keinesfalls ausreichend, das Erlebte aufzunehmen und zu verarbeiten.

In Pontresina ist  der Regionalzug aus Samedan mit dem Altbautriebwagen ABe 4/4 501, einem EW und dem Steuerwagen BDt 1721 eingetroffen.
Die Reise in Richtung Tirano beginnt hier im etwas abseits des Ortes gelegenen Bahnhof von Pontresina. Schwellenhöhe ist 1774 m.
Alle Bilder dieser Reise sind bei mehreren Fahrten in den Jahren von 1990 bis 1998 jeweils zwischen Weihnachten und Neujahr entstanden.

Dieser Triebwagen Nr. 44 der Baureihe ABe 4/4 ist die typische Zugmaschine für die Regionalzüge, denen meist 2-4 vierachsige Personenwagen angehängt werden. 920 PS Leistung reichen auch im Winter meist gut aus.  

Gleich hinter Pontresina beginnt in einer Rechtskurve nach Überquerung des Roseggbaches bei der Maximalsteigung von 70‰ die Fahrt durch den Taiswald. Bei starkem Schneefall wird dem Zug ein Spurpflug vorangestellt. Bei dieser Fahrt lagen im Taiswald teilweise 40 cm Neuschnee im Gleis.
Das kleine Schild neben dem Gleiskörper weist den Lokführer auf die Steigungsverhältnisse hin.

Der Spurpflug X 9143 wird in Pontresina bereit gehalten

Nach nur 1,8 km Fahrt ist der Haltepunkt Surovas erreicht. Von den südlichen Ortsteilen Pontresinas ist diese Station schneller zu erreichen. Skilangläufer steigen auch oft zu oder aus, da die Loipen hier direkt vorbei führen. Im zweiten Gleis wartet der Altbautriebwagen ABe 4/4 36 mit einem Fahrleitungswagen auf Fahrterlaubnis.

Bei starkem Schneefall wird das zweite Gleis vorerst nicht geräumt.
Die nächsten 5 Kilometer führt das Gleis neben dem Berninabach  und den Loipen her bis nach einer Kurve in den Haltepunkt Morteratsch eingefahren wird. 1900 m Höhe sind nun erreicht.

In Morteratsch wird meist der Gegenzug abgewartet.
In dieser Pause genießt man den grandiosen Blick auf die Berninagruppe mit Piz Bernina, Bellavista und crast’Agüzza und den Morteratschgletscher, dessen Zunge seit 1900 ungefähr 1500m zurück gegangen ist.
Die Weiterfahrt führt jetzt wieder bei 70 ‰ Steigung an zum Anfassen nahen 2-4 m hohen Schneewänden vorbei. Die Überquerung des Berninabaches, der hier in mehrerer Fällen zu Tal stürzt, ist wegen der Schneemengen kaum wahrnehmbar.

Die Steilstufe ist erklommen und die berühmte Montebellokurve wird erreicht.  In einer engen Kurve mit nur 45 m Radius wird die Berninapaßstraße gekreuzt. Hier bietet sich noch einmal der grandiose Blick auf die Berninagruppe.

Von Montebello an laufen nun Gleis und Paßstraße nebeneinander.
Bei diesen Fahrten mit der Berninabahn herrschte starker Schneefall und die Straße ließ sich nur anhand der Schneestangen erahnen. Autoverkehr war jetzt natürlich nicht mehr möglich.

Zwischen Bahn und dem Häuschen für das Wehr verläuft die  Paßstraße. Links daneben ist der fast ganz mit Eis überdeckte Berninabach zu erkennen.

2000 Höhenmeter sind jetzt erreicht.
Nur die Leitplanke der Paßstraße ist neben dem Zug gerade noch zu erkennen.

Der Zug nähert sich jetzt der Station Bernina Häuser.
Zur Zeit dieser Aufnahmen war die Paßstraße bei Zughalt noch gleichzeitig Bahnsteig, so daß der Autoverkehr warten mußte.
Heute heißt die Station Bernina Suot. Gleis und Straße sind nach größeren Umbauarbeiten nun voneinander getrennt.

 

weiter zum 2. Teil:  Mit der Bernina-Bahn von Suot nach Alp Grüm

 

 

 

Werbung

DB Autozug

 

 

Werbung

Schaufenster der Woche !hier klicken!

 

 

Werbung

Alles zum Thema Digitale Fotografie finden Sie bei QUELLE

 

 

Werbung

Alice Deluxe 160x600

 

 

Werbung

120x600 Tierliebhaber

 

 

Werbung

Thalia.de - 2.Thalia-Allgemein

 

 

Werbung

iLove - Kontaktanzeigen, Singles, Partnersuche

 

 

Werbung

ITS Reisen

 

 

 

bitte einen Moment Geduld bis sich Ihr Emailkonto öffnet