NOB - Premierenfahrt Hamburg–Westerland

 

 

Genau einen Monat vor  Aufnahme des Bahnverkehrs zwischen Hamburg und Westerland (Sylt) durch die Nord-Ostsee-Bahn, konnten sich am 11.11.2005 geladene Gäste vom Fahrkomfort der neuen Züge überzeugen.

Urlauber mit viel Gepäck, aber natürlich auch  Eltern mit Kinderwagen und Rollstuhlfahrer werden begrüßen, dass die Wagen einen stufenlosen Einstieg von den meisten Bahnsteigen entlang der Strecke Hamburg–Sylt erlauben. Breite Türen, die sich auf Knopfdruck öffnen, erleichtern das Ein- und Aussteigen im Vergleich zu den bisher eingesetzten Fahrzeugen der Deutschen Bahn AG.

 

Im Fahrzeuginneren stehen für  Kinderwagen, Fahrräder und Rollstühle großzügige Mehrzweckräume zur Verfügung. Die Toiletten – selbstverständlich mit geschlossenem System – sind in enger Abstimmung mit den Behindertenverbänden gestaltet worden und damit auch rollstuhlfreundlich. Alle Wagen sind klimatisiert.

Ungewöhnlich großzügig für einen Nahverkehrszug sind die Sitzabstände. Selbst groß gewachsene Menschen können sich in den Vierer-Sitzgruppen bequem gegenübersitzen. In der Reihenbestuhlung gibt es Klapptische am Vordersitz – ebenfalls unüblich für Nahverkehrsfahrzeuge. So können zum Beispiel Berufspendler die Fahrzeit für die Arbeit am Laptop nutzen. In der 1. Klasse sind Laptop-Steckdosen an allen Plätzen vorhanden.

Wie bei anderen NOB-Fahrzeugen wird in den neuen Zügen ein Audiosystem mit sechs Kanälen und Kopfhöreranschlüssen an allen Plätzen angeboten. Neben Radiosendern gibt es wechselnde Musik-Programme sowie einen Kinderkanal.

Die Reisezugwagen für die neuen Züge sind eine gemeinsame Neuentwicklung des Fahrzeugherstellers Bombardier Transportation und der Connex-Gruppe. Sie verbinden die Vorteile moderner Dieseltriebwagen – wie etwa den niederflurigen Einstieg – mit der Geräumigkeit von Fernverkehrszügen und der Zuverlässigkeit der Bombardier-Doppelstockwagen.

 

Das Betriebskonzept sieht den Einsatz von fest gekuppelten 4- und 6-Wagen-Zügen vor. Überwiegend kommen 6-Wagenzüge mit jeweils 500 Sitzplätzen zum Einsatz, zu den Hauptverkehrszeiten werden auch 10-Wagenzüge mit 800 Plätzen eingesetzt.

 

Ab Fahrplanwechsel stündlich von Hamburg nach Sylt

Vom 11. Dezember 2005 an, übernimmt die NOB den Regionalverkehr – bisher Regionalexpress-/RE-Züge der Deutschen Bahn  AG – auf der Strecke Hamburg-Westerland (Sylt). Es werden stündlich durchgehende und komfortable neue Züge der privaten Nord-Ostsee-Bahn (NOB) verkehren. Zu den Zeiten, in denen Fernzüge der Deutschen Bahn AG die Strecke befahren, verschieben sich die Abfahrtzeiten der NOB-Züge um rund eine halbe Stunde. Das ist der Kern des neuen Fahrplans, den die NOB am 9. November 2005 in Niebüll vorgestellt hat.

Siebzehn durchgehende Zugpaare werden täglich zwischen Hamburg-Altona und Westerland pendeln. Der erste Zug verlässt Hamburg werktags um 5.23, der letzte um 21.33 Uhr. In der Gegenrichtung startet der erste durchgehende Zug in Westerland um 4.24, der letzte um 20.22 Uhr.

Diese durchgehenden Züge werden ergänzt durch NOB-Triebwagenzüge (bisher Regionalbahn/RB), die zwischen Husum bzw. Heide und Itzehoe fahren und an jedem Bahnhof halten. In Itzehoe gibt es Anschluss an die schnelle Verbindung der NOB von und nach Hamburg.

 

 

Wie bisher werden alle Züge dieser Linie von und nach Hamburg-Altona fahren.
Die NOB strebt an, im kommenden Jahr den Hamburger Hauptbahnhof zu bedienen, um so Berufspendlern wie Urlaubern einen besseren Anschluss an den Nah- und Fernverkehr sowie den Stadtverkehr zu ermöglichen. Bisher scheitert die Führung der Züge nach Hamburg-Hauptbahnhof allerdings daran, daß die DB AG, keine zeitlichen Fahrmöglichkeiten für die NOB-Züge sieht.

Eine positive Meldung für alle Glückstädter: Ab April 2006 wird die NOB dort einen zusätzlichen Halt einlegen. Bisher halten die durchgehenden Züge von Westerland nach Hamburg in Glückstadt nicht. Diese Zusatzleistung soll das Angebot für die Kunden verbessern. Den Glückstädtern stehen aber auch weiterhin die DB-Züge der Linie Hamburg–Itzehoe zur Verfügung.

Der neue Fahrplan  steht ab sofort auf der Internetseite der NOB bereit. In Kürze werden auch Fahrplanhefte in den NOB-Zügen, in den NOB Kunden-Centern, in den DB-Reisezentren sowie in vielen Tourismusbüros erhältlich sein.

Bemerkenswert ist die Tatsache, daß nahezu alle diese Regonalzüge der NOB das Ziel deutlich schneller erreichen, als die von der DB AG eingesetzten IC-Züge!

 

 

 

 

 

 

 

Quelle und Fotos: NOB

 

 

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