U9 in Speyer
U-Boot Stützpunkt in Speyer feiert
15-jähriges Jubiläum von U9

 

Ein Highlight im Technik MUSEUM SPEYER ist ein Original-U-Boot der Bundesmarine, das die Museumsbesucher auch innen besichtigen können.
1993 wurde U9  in einer spektakulären Aktion von Wilhelmshaven nach Speyer transportiert. Begonnen hatte die Fahrt im Marinearsenal Wilhelmshaven. Hier lag U9 seit der Ausmusterung am 3. Juni 1993. Nach einer außergewöhnlichen Reise über 1.000 Kilometer traf  das ehemalige Unterseeboot der Bundesmarine U9 am 20. August 1993 in Speyer ein.

 

U9 auf dem Museumsgelände in Speyer

 

Der Hochseeschlepper Apollo unter Kapitän Rypkema hatte das U-Boot auf den Haken genommen, um es durch die Nordsee nach Rotterdam zu schleppen. Nördlich der Insel Wangerooge mußte der Schleppzug bei Windstärke 9 umdrehen und wieder nach Wilhelmshaven zurückkehren. Mit drei Tagen Verspätung, am 13. August 1993, wurde dann der zweite Versuch des Unternehmens gestartet. 280 Seemeilen bis Rotterdam waren zurückzulegen. Nach 36 Stunden Fahrzeit lief der Schleppzug im holländischen Marinehafen Rotterdam ein. Eine Meisterleistung war das Verladen des 420 Tonnen schweren U-Bootes auf den Ponton LASTDRAGER 14. Im Hafenbecken wurde der Ponton abgesenkt und zwei Schlepper bugsierten das U-Boot darüber. Taucher justierten U9 zum „Einschwimmen“ in die Transportsättel, die eigens für den Transport angefertigt und auf dem Ponton befestigt wurden. Nach dem Festmachen des Bootes auf dem Ponton, tauchte dieser jetzt mit einem Gewicht von insgesamt 1.875 Tonnen wieder auf. Das Ballastwasser wurde gelenzt und dann konnte die  606 Kilometer lange Reise nach Speyer beginnen. Das holländische Spezialschiff SIRIUS schob die LASTDRAGER mit dem U-Boot auf dem Rhein stromaufwärts nach Speyer vor sich her. Der Transport lief teilweise auch nachts, da die Zeit drängte.

 

 

In Speyer  war inzwischen ein 100-Tonnen-Kran zum Bau der Rampen, auf denen das Boot an Land fahren konnte, aufgebaut worden. Mit auf dem Ponton stand ein überdimensionaler Anhänger, auf dem das U-Boot in das Museum gefahren wurde. Fünf Wochen dauerte es bis U9 ausstellungsfähig hergerichtet und für die Besucher zugänglich war.
Das U-Boot U9 feiert in diesem Jahr 15-jähriges Jubiläum in seiner neuen Heimat.

 

 

Am 11. April 1967 wurde U9 mit der NATO-Kennung S 188, die bei den Kieler Howaldtswerken gebaut worden war, im Kieler Tirpitzhafen in Dienst gestellt. Es fuhr seitdem im 1. U-Bootgeschwader der U-Bootflottille in Kiel. Die U-Boote U9 bis U12 gehören in die U-Boot-Klasse 205. Es ist die dritte Generation der deutschen U-Boote der Bundesmarine.

 

Nach dem Zweiten Weltkrieg waren die U-Boote der Klasse 205 die ersten Serien-U-Boote der Bundesmarine. Ihr Einsatzgebiet war die Ostsee. Wegen ihrer geringen Größe konnten die U-Boote der Klasse 205 besonders gut in Flachwassergebieten operieren. Im Ernstfall sollten die Boote bei der Abwehr von Angriffen mit Landungsschiffen im Bereich der Ostseezugänge eingesetzt werden.

 

Die Boote wurden aus amagnetischem Stahl gebaut und hatten eine konventionelle Maschinenanlage mit 1.200 PS. Dank ihrer besonderen Rumpfform fuhren sie bei Tauchfahrten eine höhere Geschwindigkeit als bei Überwasserfahrt.

 

 8 Torpedorohre im Bug mit römischer Bezifferung

 

Während ihrer Dienstzeit legte U9 174.850 Seemeilen zurück. Diese Strecke kommt einer achtfachen Erdumrundung gleich. U9 hat insgesamt 16.478 Stunden und 11 Minuten Tauchfahrt hinter sich, das entspricht einem Jahr und 11 Monaten Aufenthalt unter Wasser am Stück.

 

Die Besatzung bestand aus 22 Mann. Aufgrund einer modernen Unterwasserortungseinrichtung und der Schnorchelanlage konnte U9 tagelang unter Wasser bleiben. Angetrieben wurde das U-Boot mit 2 Mercedes-Benz-Viertakt-Dieselmotoren und 2 Antriebsgeneratoren.

 

Das Schwesterschiff von U9, U11 ist seit Mai 2005 im U-Bootmuseum Fehmarn zu besichtigen.   weiter....

 

Daten U9:

Typ: U-Boot-Klasse 205
Aufgabe: Bekämpfen von Überwasserschiffen und U-Booten; Minenlegen, Aufklärung
Besatzung: 22 Offiziere, Unteroffiziere und Mannschaften

Dimensionen:
Länge: 45,73 Meter
Breite: 4,58 Meter
Tiefgang: 4, 02 Meter
Wasserverdrängung: 466 Tonnen
Antriebsanlage: 1 E-Motor, 2 Dieselgeneratoren
Gesamthöhe Kiel bis Turmoberkante: 9,20 m

Leistungsdaten:
Höchstgeschwindigk.: 17 Knoten unter Wasser; 10 Knoten über Wasser
Bewaffnung: 8 Torpedorohre, 24 Minen
Tauchtiefe: ca. 100 Meter
Baujahr: 1966
Gewicht: 420 Tonnen
Gewicht Batterien: 94 Tonnen
Hersteller: Howaldtswerke Kiel

 

Das Technik Museum Speyer ist neben München der südlichste U-Boot Stützpunkt in Deutschland und präsentiert eine außergewöhnliche Unterseeboot-Sammlung. Diese Ausstellung ist deutschlandweit einmalig und beinhaltet neben dem großen U-Boot U9 (Baujahr 1966) auch das Kleinst-U-Boot SEEHUND ( 2-Mann Variante) aus dem Jahr 1944/45 und das Ein-Mann-U-Boot BIBER (Baujahr 1944). Ein weiteres Highlight der Marinesammlung ist der Ein-Mann-Torpedo aus dem Jahr 1944.

 

 Kleinst-U-Boot SEEHUND

 

 Ein-Mann-U-Boot BIBER

 

 Ein-Mann-Torpedo aus dem Jahr 1944

 

 

 

 

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© reflektion.info/ Fotos: Technik Museum Speyer /
Download nur zum nicht-kommerziellen Gebrauch

 

PS 27. März 2008

 

 

 

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