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Fleischmann-Geschäftsführer Dr. Hans Peter Förster sieht in dem Verkauf, dem das Kartellamt noch zustimmen muß, für das Unternehmen große Wachstumschancen. Durch die jetzt geschaffene, solide finanzielle Basis kann ein aktiver Innovations- und Expansionskurs gefahren werden. Das traditionsreiche Nürnberger Familienunternehmen, das seit über 120 Jahren Modelleisenbahnen produziert ist mit einem Jahresumsatz von rund 21 Millionen Euro die Nummer drei im europäischen Markt. Durch den Verkauf wird die Marke FLEISCHMANN der Modelleisenbahnbranche erhalten bleiben und sie hoffentlich auch weiterhin beleben
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Nachdem sich in den letzten zwei Jahren die Landschaft der Modelleisenbahnhersteller -durch Verkäufe und Übernahmen- doch grundlegend verändert hat, stellt sich die Frage, ob die Branche so die überfällige Neuorientierung vollziehen kann. Waren es früher die Firmengründer selbst, die mit Wissen und Engagement über Neuheiten und Konzeptionen entschieden haben, sind es heute mehr oder weniger branchenfremde Führungskräfte, die ihre Entscheidungen sicherlich nicht - immer ganz ohne - Fachkompetenz, aber doch eher nach den Gesichtspunkten der einer kurzfristigen Rendite auslegen. Bleibt zu hoffen, daß die modische Firmenpolitik auch die längst fälligen Neuerungen, beispielsweise in der Präsentation ihrer Modelle vollzieht. Die Modelleisenbahnbranche ist wohl so ziemlich die einzige Spielzeug- und Hobby-Branche, die zum überwiegenden Teil nach wie vor in den Sechziger bis Achtziger Jahren des letzten Jahrtausends lebt und somit unattraktiv für die Interessen des Nachwuchses ist.
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