Neue Geschäftsführung bei Märklin
 Umsatz-Talfahrt gestoppt 
310 Mitarbeiter müssen gehen

von  Klaus Honold

Am 1. Februar, dem ersten Tag der Nürnberger Spielwarenmesse 2007, hat Märklin schon wieder einen neuen Chef. Axel Dietz ist ab diesem Tag Vorsitzender der Geschäftsführung im Göppinger Konzern. Er löst Dr. Ulrich Wlecke ab, den Märklin im nachhinein als “Interimsmanager” bezeichnet. Wlecke hatte nach dem Eigentümerwechsel zu Kingsbridge Capital die Restrukturierung des Göppinger Konzerns geleitet.

Dietz, 46 Jahre alt, war zuletzt Sprecher der Geschäftsführung der Theo Müller GmbH & Co. KG in Aretsried. Zuvor hatte er bei Lancaster in Paris das operative Geschäft verantwortet. Von 2000 bis 2003, dem Jahr der Übernahme durch Procter and Gamble, gehörte er dem Vorstand des Darmstädter Friseurbedarfkonzerns Wella AG an. Dietz stammt aus Ludwigshafen und lebt mit Frau und zwei Töchtern in München.

Der scheidende Geschäftsführer Wlecke sieht den Wechsel als Zeichen der gelungenen Konsolidierung bei Märklin. Der Konzernumsatz habe sich bei 124 Millionen Euro stabilisiert; der Spielwarenumsatz sei um vier Prozent gegenüber 2005 gestiegen. Die Bankschulden habe Märklin “deutlich reduziert”. Sie sanken von 44 auf 37 Millionen Euro. Seit 2002 hatte das Unternehmen fortlaufend Einbrüche beim Umsatz hinnehmen müssen. Branchenkenner führten dies unter anderem auf eine eher eigenwillige Vertriebspolitik zurück, die den Fachhandel als wichtige Umsatzstütze nachhaltig geschwächt hat.

Unterdessen hat Märklin das Investitionsbudget um rund 50 Prozent auf 15 Millionen Euro erhöht.  Das soll in Zukunft deutlich attraktivere Neuheiten garantieren. Allerdings werden diese mit weniger Mitarbeitern als bisher hergestellt: Märklin schließt den Produktionsbetrieb Sonneberg in Thüringen und konzentriert sich auf die beiden Standorte Göppingen und Nürnberg. In Thüringen verlieren 220 Mitarbeiter ihre Arbeit, doch auch in Göppingen werden 60 sowie in Nürnberg 30 Stellen gestrichen.

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kh 31. Januar 2007

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