LGB meldet Insolvenz an

 

Der nächste Schock

 

 

 

Nürnberg, 22.12.2006
Die Gläubigerversammlung hat im Insolvenzverfahren von LGB (Ernst Paul Lehmann Patentwerk) einstimmig für den neuen Eigentümer Hermann Schöntag entschieden. Hermann Schöntag ist ebenfalls Eigentümer der Rügenschen Kleinbahn.  Anlässlich einer Betriebsversammlung hat sich auch die Belegschaft einstimmig hinter Schöntag gestellt. Durch das Votum der Gläubigerversammlung sind sowohl der Standort Nürnberg als auch die Arbeitsplätze gesichert.

Laut Gläubigerversammlung sind durch die
herausragende Kompetenz des Unternehmers Schöntag, sowohl im Bereich der Originalfahrzeuge der Eisenbahn als auch im Modellbahnbereich, die besten Voraussetzungen für eine erfolgreiche Weiterführung im Sinne der Mitarbeiter und Kunden von LGB gegeben.
PS: Irren ist menschlich - wie sich später dann zeigt!

 

 

 

 

 

 


Nach dem Verkauf von Märklin an britische Investoren steht nun das Nürnberger Traditionsunternehmen LGB vor der Pleite
Der Weltmarktführer für Gartenmodellbahnen LGB stellte am Dienstag Insolvenzantrag, wie das Unternehmen mitteilte. Am Standort Nürnberg sind 150 Arbeitsplätze in Gefahr. Das Unternehmen, das erst im Juli sein 125-jähriges Bestehen feierte, hofft nun auf neue Investoren. Neben der allgemeinen Modellbahnkrise gab der Spielzeughersteller vor allem den Banken die Schuld für die jetzige Insolvenz.
 

 

 

Der LGB-Messestand während der Nürnberger Spielwarenmesse im Februar 2006

 


Die Kreditinstitute haben zum Monatsbeginn September nicht nur sämtliche Firmen-Konten gesperrt, sondern auch alle Auslieferungen des Lagerbestands untersagt. Auch als das Unternehmen durch den Verkauf ihrer verlustträchtigen USA-Tochter frisches Geld in die Firmenkasse gebracht habe, haben die Geldinstitute die Konten nicht freigegeben. Die Firma erklärte, daß der Druck der Banken auf die persönlich haftenden Gesellschafter ständig stieg und letztlich so immens wurde, daß sich die Eigentümer entschlossen haben, mit dem heutigen Tag Insolvenzantrag zu stellen.

Mit der Insolvenz haben nun interessierte Kapitalgeber die Möglichkeit, bei LGB einzusteigen, heißt es weiter. Dadurch besteht nach Auffassung der Eigentümer die Hoffnung, die Tradition des 125-jährigen weltbekannten Familienunternehmens fortzusetzen. Die Firma arbeitet offiziell unter dem Traditionsnamen "Ernst Paul Lehmann Patentwerk". LGB, die Abkürzung für "Lehmann Groß Bahn", vertreibt weltweit auch für den Garten geeignete wetterfeste Modellbahnartikel im Maßstab 1:22,5 - rund vier Mal so groß wie die weit verbreitete Spur H0.
 

 

 

Hoffentlich nicht eine der letzten LGB-Neuheiten - die Harzlok 99 7234

 


Die Firma steht nach eigenen Angaben bereits seit 2002 wegen der anhaltend negativen Umsatzentwicklung der gesamten Modellbahnbranche unter starkem Kostendruck und befinde sich seit eineinhalb Jahren in einer "intensiven Restrukturierungsphase". (GN)

 

 

 

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 19.9.2006

 

 

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Kurzmeldungen zur Märklin-Sanierung
 

12.5.2006

Perfekt?!
Neuer Eigentümer bei Märklin
Kingsbridge Capital Service heißt er und will Märklin sanieren. Für die Übernahme fließen nach inoffiziellen Angaben wohl um die 85 Millionen Euro. 55 Millionen müssen zur Übernahme der Bankkredite aufgewendet werden. 30 Millionen erhalten die 22 Gesellschafter. Allerdings werden vorerst nur 13 Millionen ausgezahlt. 2 Millionen bleiben als Rücklage zur Deckung von Eventualverbindlichkeiten. In drei bis sieben Jahren will Kingsbridge Märklin saniert haben und dann als gesundes Unternehmen an einen neuen Eigentümer weiterverkaufen. Erst dann wird Kingsbridge die restlichen 15 Millionen  der gestern vereinbarten Kaufsumme an die alten Gesellschafter auszahlen. Bis vor wenigen Tagen hatten sich 3 Gesellschafter gegen einen Deal in dieser Art  gewehrt - letztlich haben sie sich dem Druck der anderen 19 und auch der Belegschaft gebeugt.
Der Verkauf war notwendig geworden, um eine drohende Insolvenz zu vermeiden. Seit Jahren kämpft Märklin mit drastisch sinkenden Absatzzahlen und Umsätzen bei ständig steigenden Kosten. In den Jahren 2004 und 2005 sollen jeweils 20 Millionen Euro Verluste nach Steuern die Stimmung gedrückt haben.
Ob sich auch personelle Veränderungen in der Geschäftsführung ergeben werden, ist noch nicht bekannt.

Kommentar:
Wir wünschen dem Unternehmen und seiner Belegschaft einen guten Start und viel Glück auf dem Weg in eine bessere Zukunft.


11.5.2006
Vollmachten für Märklin-Verkauf
Alle Gesellschafter geben grünes Licht - Weg für Finanzinvestor Kingsbridge Capital wohl frei
Die Zitterpartie um den Göppinger Modelleisenbahnhersteller Märklin hat ein Ende. Aus Firmenkreisen wurde bekannt, daß am Mittwoch, dem 10.5.2006 alle 22 Gesellschafter ihren Anwälten die Vollmacht erteilten, den Kaufvertrag mit dem britischen Investor Kingsbrigde Capital zu unterschreiben.
Die Verträge sollen am 11.5.2006 unterzeichnet werden. Eine Stellungnahme wurde sowohl von Kingsbrigde als auch von Märklin abgelehnt. Beide Parteien wollen sich erst nach der Vertragsunterzeichnung äußern.


28.4.2006
Märklin - Verkaufsverhandlungen werden fortgesetzt
Bis zum 28.4.2006  hat es keine Einigung zum Verkauf von Märklin an das britische Unternehmen Kingsbridge gegeben.  Das zum 26.4.2006 auslaufende Ultimatum an die 3 verkaufsunwilligen Miteigentümer des Göppinger Traditionsunternehmens sei eigentlich nicht als Ultiamtum zu verstehen gewesen, erklärte Kingsbridge. Man werde das Kaufangebot aufrecht erhalten und weitere Gespräche in der ersten Maiwoche führen.

Kommentar:
Das Real-Monopoly geht also in die nächste Runde. Vielleicht über LOS unter Umgehung des Ereignisfeldes direkt in die Badstraße?


27.4.2006
Märklin-Mitarbeiter plädieren für Firmen-Verkauf an britischen Finanzinvestor Kingsbridge

Die Märklin-Mitarbeiter haben die Gesellschafter des finanziell angeschlagenen Unternehmens aufgefordert, den Betrieb an den britischen Finanzinvestor Kingsbridge zu verkaufen. Gegen den Verkauf haben sich bisher drei der 22 Gesellschafter ausgesprochen.
Anfang dieser Woche hat der Betriebsrat zu einer Betriebsversammlung eingeladen, in der ein offener Brief verlesen wurde. Die drei Gesellschafter, die sich gegen einen Verkauf des Unternehmens stellen, wurden zum Nachgeben aufgefordert. Nach Ansicht des Betriebsrats ist der Fortbestand des Göppinger Unternehmens stark gefährdet.
In der vergangenen Woche haben bereits zwei Banken die Überziehungskredite gekürzt. Es wird
befürchtet, daß bei einem Nichtverkauf die Kredite fällig gestellt werden könnten.
Auch die Landesbank Baden-Württemberg als eine der Kreditgeber erwartet eine Einigung der Gesellschafter. Allerdings will die Bank ihre Forderungen nicht an den Finanzinvestor verkaufen, sondern Märklin bei der Restruktuierung stützen.
Weiteren Berichten zufolge sollen die DZ Bank und die Göppinger Volksbank nicht so viel Weitsicht bewiesen haben. Beide Banken sollen  ihre Kredite von jeweils fünf Millionen Euro mit einem Abschlag an Kingsbridge verkauft haben.

Seit mehreren Jahren hat Märklin Umsatzrückgänge zu verzeichnen. Der britische Finanzinvestor Kingsbridge, der das Göppinger Unternehmen übernehmen möchte, hat die Gesellschafter mittlerweile ultimativ aufgefordert,   über einen Verkauf zu entscheiden. Im Zuge der Sanierung will Kingsbridge dann in Märklin investieren und mit Unterstützung der Hausbanken das Unternehmen erhalten - heißt es zur Zeit.

Der Finanzinvestor Kingsbridge war von den Märklineigentümern als bevorzugter Käufer ausgewählt worden.Kurz vor Abschluß der Verhandlungen wird von Seiten der Briten ein Scheitern des Konzepts zur Sanierung befürchtet.