2. Juni 2010

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

S 3/6 3673 (18 478) wieder unter Dampf

 

Bei der Jubiläumsveranstaltung „175 Jahre Eisenbahn in Bayern  –  bayerische Lokomotiven unter Dampf“ vom 3. bis 6. Juni  erfüllt das Bayerische Eisenbahnmuseum  einen lang gehegten Wunsch vieler Eisenbahnfreunde. Passend zum Veranstaltungsmotto wird die bayerische Schnellzugdampflokomotive S 3/6 3673 (18 478) nach sechsjähriger Abstellzeit zum ersten Mal wieder unter Dampf zu erleben sein.

 

 

 

Die 18 478 (S 3/6 3673) zählt zu den wohl formschönsten und beliebtesten Dampflokomotiven Deutschlands. Sie wurde 1918 in der Locomotivfabrik J.A. Maffei gebaut und mit der Betriebsnummer 3673 an die Königlich Bayerischen Staatsbahnen geliefert. Nach gut 40 Einsatzjahren endete für sie in Ulm am 2. März 1959 der reguläre Dienst mit der Abstellung in einer Reihe schrottreifer Lokomotiven. Dem Einsatz des Schweizer Ingenieurs Serge Lory ist es zu verdanken, dass die Lok vor dem Schneidbrenner bewahrt wurde und heute noch für die Nachwelt erhalten ist. Im Herbst 1993 gelang es dem Bayerischen Eisenbahnmuseum, die bayerische Schnellzuglokomotive zunächst als Leihgabe für das Nördlinger Museum zu gewinnen und später käuflich zu erwerben. Im April 1996 erhielt die 18 478 nach zwölfmonatiger Aufarbeitung ihre Abnahme, so dass nach mehr als 30 Jahren wieder eine betriebsfähige S 3/6 zu bestaunen war. Seither sind ziemlich genau 13 Jahre vergangen, von denen die Lokomotive 8 Jahre für museale Zwecke im Einsatz war und dabei an 135 Betriebstagen über 30.000 Kilometer zurücklegte. Am 10. April 2004 hieß es jedoch wegen Fristablauf von Kessel und Fahrwerk, erst einmal Abschied von der betriebsfähigen S 3/6 zu nehmen - mit einem langen Pfiff verabschiedete sie sich nach einer Abschieds-Rundfahrt in den Lokschuppen

 

 

 

Nach intensiver Vorbereitung konnte im Sommer 2009 mit den Arbeiten an der S 3/6 3673 (18 478) mit dem Ziel begonnen werden, sie im Jubiläumsjahr 2010 wieder unter Dampf zeigen zu können. In den darauf folgenden Monaten leistete das meist junge Team etwa 2500 Arbeitsstunden an Fahrwerk und Kessel der 92 Jahre alten Maschine, um alle nötigen Reparaturen termingerecht abschließen zu können. Am Montag, dem 31. Mai 2010 war es dann soweit - der Kessel der  18 478 wurde durch den Kesselprüfer im Rahmen der Warmprüfung abgenommen, so dass die Lokomotive nun wieder für die historische Fahrten zur Verfügung steht.

 

Die 18 478 (S 3/6 3673) wird während der Veranstaltung „175 Jahre Eisenbahn in Bayern – bayerische Lokomotiven unter Dampf“ (3. – 6. Juni 2010) im Eisenbahnmuseum Nördlingen das erste Mal nach der Wiederinbetriebnahme für die Besucher unter Dampf präsentiert. Dabei wird am Donnerstag, dem 3. Juni 2010 mit einem Roll out ihre offizielle Rückkehr zu den betriebsfähigen Dampflokomotiven des Bayerischen Eisenbahnmuseums gefeiert werden.

 

In den kommenden Jahren soll die Lokomotive wieder für Sonderfahrten zur Verfügung stehen und an die Zeiten erinnern, als die Bahn in Bayern bzw. in ganz Deutschland noch das Verkehrsmittel schlechthin war. Außerdem zeigt das Projekt, dass sich jeder an einer solchen Aufarbeitung beteiligen kann – das Kernteam der Aufarbeitung ist beruflich breit gefächert und reicht vom 14-jährigen Schüler bis hin zum erfahrenen Ingenieur. Auch den neuen Mitgliedern wird es beim Bayerischen Eisenbahnmuseum nicht verwehrt, sich an solchen Projekten entsprechend ihren Fähigkeiten einzubringen und die Technik historischer Fahrzeuge kennen zu lernen.

 

Weitere Informationen zu der Veranstaltung „175 Jahre Eisenbahn in Bayern – bayerische Lokomotiven unter Dampf“  im Internet unter:
www.bayerisches-eisenbahnmuseum.de

 

 

 

© reflektion.info - Fotos:  Bayerisches Eisenbahnmuseum
Download nur zum nicht-kommerziellen Gebrauch

 

PS   2. Juni 2010