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 Am 20. Oktober 2005 ist im DB-Museum Nürnberg ein weiterer neugestalteter Teil der Dauerausstellung zur Geschichte der Eisenbahn in Deutschland eröffnet worden. Unter dem Titel "Ein Jahrhundert unter Dampf" sind im Erdgeschoss auf 1.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche die Anfänge der Eisenbahngeschichte bis zum Revolutionsjahr 1919 modern inszeniert dargestellt.
Die neue Ausstellung präsentiert wertvolle Originalfahrzeuge, Pläne, historische Fotografien und Alltagsgegenstände von der Pionierzeit der Eisenbahn.
Auch ausgestellt ist der zweite, jedoch nicht betriebsfähige, Nachbau des Adler. Anläßlich des Jubiläums 100 Jahre Eisenbahn in Deutschland wurde 1935 ein betriebsfähiger Nachbau des Adler hergestellt. Dieses Fahrzeug ist leider dem Brand vom 18.10.2005 zum Opfer gefallen.
Kaum eine andere Erfindung des 19. Jahrhunderts hat die Lebensverhältnisse der Menschen so radikal verändert wie die Eisenbahn. Einer der Höhepunkte ist die filmische Inszenierung der Entstehungsgeschichte der Nürnberg-Fürther Eisenbahn im Jahr 1835, der ersten Eisenbahnstrecke in Deutschland und die Entstehungsgeschichte der Ludwigsbahn. Erstmals sind auch Originalfahrzeuge für die Besucher des Museums in die Ausstellung integriert. Zu sehen sind unter anderem Deutschlands älteste erhaltene Originallokomotive, der älteste erhaltene Personenwagen, der älteste erhaltene Bahnpostwagen, das älteste Eisenbahnfahrzeug auf dem europäischen Kontinent sowie ein Kohlenwagen von 1829, eine Leihgabe des British Railway Museum in York.
Das einsetzende "Eisenbahnfieber", der schwunghafte Ausbau des Streckennetzes sowie der Aufbruch Deutschlands ins Industriezeitalter werden durch moderne Ausstellungstechnik in Szene gesetzt.
Von 1835 bis 1914 wurden 62.000 Kilometer Gleise verlegt. Die Länge der ersten Strecke Nürnberg-Fürth betrug gerade mal 6 Kilometer. Um diese 62.000 Kilometer Gleis verlegen zu können, mußten gewaltige Einschnitte in die Natur erfolgen. Der Arbeitsaufwand für die Bauleistung war beispiellos.
Durch die flächendeckende Ausbreitung des Streckennetzes wurde die technische Weiterentwicklung der Fahrzeuge vorangetrieben. Zahlreiche Prvatbahnen wurden verstaatlicht. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts avancierte die Eisenbahn zum Massentransportmittel. Durch die Eisenbahn waren Stadt und Land näher miteinander verbunden. Das Reisen mit der Bahn war jetzt auch für Mittelschicht erschwinglich.
In allen Bereichen des Lebens hinterließ die Eisenbahn Ihre Spur, denn keine andere Erfindung stand so extrem für den Fortschritt und die neue Zeit.
Mit der Eröffnung des Ausstellungsteils "Ein Jahrhundert unter Dampf" ist der grundlegende Umbau des DB Museums abgeschlossen. Der neue Ausstellungsteil schließt die Lücke zu den bereits zugänglichen weiteren Ausstellungsbereichen und bietet so einen Rundgang durch fast 200 Jahre Eisenbahngeschichte von den Anfängen bis zum Fall der Mauer 1989.
Zur Ausstellung "Ein Jahrhundert unter Dampf" ist ein 150-seitiger Katalog zum Preis von zehn Euro erschienen. Das DB-Museum Nürnberg, Lessingstraße 6, 90443 Nürnberg, ist dienstags bis sonntags von 9 Uhr bis 17 Uhr geöffnet.
Eintrittspreise:
Erwachsene Euro 4,00 - Kinder Euro 2,00 - Familienkarte Euro 8,00
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