9. September 2008

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Trambahn von Soller

 

Straßenbahn auf Mallorca

 

Im bekannten "Orangental", das viele Mallorcatouristen mit dem elektrischen ROTEN BLITZ von Palma her erreichen, befindet sich ein weiterer eisenahntechnischer Höhepunkt: die Trambahn von Soller.

 

 

 

Diese Bahn verdankt ihre Existenz eigentlich einem Finanzierungstrick. Da der spanische Staat seinerzeit nur Bahnprojekte subventionierte, die mehr als 30 Kilometer lang waren, verlängerte man die im Bau befindliche Bahnstrecke von Palma nach Soller einfach mit dieser Straßenbahn.

 

Die Ferrocarill de Soller betreibt ganzjährig die Straßenbahnstrecke von 4868 Metern Streckenlänge zwischen dem Bahnhof in Soller und dem Hafen Port de Soller. Die Spurweite entspricht mit 914 Millimeter einem englischen Yard (wie die restlichen Bahnen auf Mallorca), der Höhenunterschied, den die Bahn zu bewältigen hat beträgt 40 Meter. Die Trambahn bedient auf ihrer Fahrt 16 Haltepunkte und verkehrt im Sommer im Halbstundentakt. Sie wird mit Gleichstrom von 600 Volt betrieben.

 

 

Seit dem 4. Oktober 1913 wird die elektrische Bahn betrieben. Der Bahnhof in Soller ist das älteste Bahnhofsgebäude Europas. Beim damaligen Bahnbau wurde eine Villa aus dem 17. Jahrhundert entsprechend umgebaut.
In den Jahren 1954 und 1957 ergänzten jeweils zwei zweiachsige Sommerwagen den Fahrzeugpark. Von der stillgelegten Straßenbahn in Palma wurden zudem weitere Beiwagen gekauft. Im Winter werden die geschlossenen Wagen verwendet.
1957 trafen zwei zweiachsige gebrauchte Triebwagen aus Bilbao ein. Beim Umspuren der Fahrzeuge stellte sich heraus, daß ein Umbau sehr kostspielig werden würde. Aus diesem Grund wurde dann nur ein Triebwagen (Nr.4) umgebaut, der zweite wurde zum Anhänger Nr. 5 degradiert.

 

Ende der Neunziger Jahre konnte die Gesellschaft sechs zweiachsige, gebrauchte Triebwagen aus Lissabon erwerben. Nach dem Umspuren und einer Neulackierung wurden die Fahrzeuge nach und nach in Betrieb genommen (Nr. 20 bis 24). Ein Wagen dient lediglich als Ersatzteilspender für die umgebauten Fahrzeuge. Die beiden  1957 erworbenen Fahrzeuge Nr. 4 und 5 wurden nach Bilbao zurückgegeben und sind dort museal erhalten worden.

 

 

Zusammen mit den Triebwagen aus Lissabon erwarb die Bahn noch Teile für acht vierachsige, offene Touristenwagen, die seit 2000 eingesetzt werden. Zwei davon wurden als geschlossene Wagen für den Winterbetrieb umgebaut.

 

 

Damals wie heute fahren noch die alten Triebwagen (Nr. 1 bis 3) aus der Anfangszeit mit den entsprechenden offenen Beiwagen. Im Sommer sind bis zu vier Züge im Einsatz, um den großen Ansturm von Touristen bewältigen zu können. Zum Einsatz kommen zwei Züge mit alten Garnituren, die an den Endpunkten jeweils umgesetzt werden müssen. Als weitere Züge verkehren die zwei Triebwagen aus Lissabon. Diese Zuggarnitur fährt mit zwei Vierachsern zwischen den beiden Triebwagen.

 

 

Eine Fahrt mit diesen Zügen erinnert immer noch an die alte Zeit und bietet daher viel Romantik. Nostalgie mit praktischem und  effizientem Betrieb ist hier optimal kombiniert worden. Erst kürzlich ist die Konzession für die Bahn bis 2060 verlängert worden, so daß auch weiterhin die Touristen ein Stück lebendige Geschichte auf Mallorca erleben können und die Bahngesellschaft so auch weiterhin rosigen Zeiten entgegensehen kann.

 

 

Und noch ein Tip für die Modellbahner: Im  Internet und im Fachhandel ist ein Modellbausatz in Holzausführung für ein angetriebenes Modell des Triebwagens Nr. 2 im Maßstab 1:24 für Spur G erhältlich. Der Preis für dieses Modell beträgt ca. 120 Euro.

 

 

 

 © reflektion.info -   Fotos: Werner Stooss
Download nur zum nicht-kommerziellen Gebrauch

 

PS    9. September 2008

 

 

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