140 Jahre Bahnverbindung Hamburg Lübeck

 

 

 

Die Eisenbahnstrecke Lübeck - Hamburg wurde am 1. August 2005 140 Jahre alt. Als die Strecke eröffnet wurde, gehörte das Gebiet zwischen den beiden Hansestädten noch zu Dänemark. Das dänische Königreich wehrte sich aus wirtschaftspolitischen Gründen entschieden gegen den Bau dieser Strecke. Deshalb konnte 1851 nur die Bahnlinie Lübeck-Büchen eröffnet werden. In Büchen hatte man Anschluß an die Bahnstrecke Hamburg-Berlin. Lübeck hatte somit seinen ersten Bahnanschluß, mußte aber den Umweg über Büchen in Kauf nehmen, um mit Hamburg auf der Schiene verbunden zu sein.

Am 1. August 1865 wurde dann doch die direkte Bahnlinie zwischen Lübeck und Hamburg durch die Lübeck-Büchener-Eisenbahngesellschaft (LBE) eröffnet. Interventionen des Köngreichs Preußen sowie des benachbarten Auslands hatten die Verwirklichung schließlich ermöglicht. Das Gebiet zwischen den beiden Städten stand zu diesem Zeitpunkt nach dem deutsch-dänischem Krieg 1864 nicht mehr unter dänischem Einfluß.

Die Bahnverbindung entwickelte sich schnell zun einer der wichtigsten Eisenbahnstrecken in Deutschland. Mit modernen Doppelstockwagen und stromlinienverkleideten Dampfloks der LBE wurde 1935 der Personen-Schnellverkehr aufgebaut. Zum südlichsten Teil der Vogelfluglinie, als Bindeglied zwischen Mittel- und Nordeuropa, behielt die Bahnstrecke auch nach dem 2. Weltkrieg große Bedeutung.
 

 

 

Triebwagenverbindung nach Lübeck mit VT 08 im April 1978 in Bad Oldesloe:
Schon damals träumte man hier von der Elektrifizierung

 

 

 

Am 15. September 2005  unterzeichneten in Lübeck Angelika Mertens, Parlamentarische Staatssekretärin imBundesministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen, und Hartmut Mehdorn, Vorsitzender des Vorstands der Deutschen Bahn AG, im Beisein von Dietrich Austermann, Verkehrsminister des Landes Schleswig Holstein, die Finanzierungsvereinbarung für die Elektrifizierung der Strecke Hamburg-Lübeck-Travemünde.

Seit vielen Jahre schon sollte die Verbindung Hamburg-Lübeck elektrifiziert werden. Es scheiterte jedoch immer an der Finanzierung. Gemeinsam investieren Bund, Land und Bahn insgesamt rund 154 Millionen Euro in das Projekt. Rund 85 Kilometer Strecke werden elektrifiziert, zwischen Schwartau-Waldhalle und Lübeck-Kücknitz wird auf sieben Kilometern die Strecke zweigleisig ausgebaut.

Mit ersten Baumaßnahmen wird im Jahr 2006 begonnen werden. Bis Ende 2008 wird die Bahnstrecke Hamburg–Lübeck–Travemünde elektrifiziert und bis Ende 2009 auch bis Lübeck-Kücknitz durchgehend zweigleisig sein.

Im Zusammenhang mit der Elektrifizierung sind umfangreiche Bauarbeiten erforderlich. Ein besonders interessantes Bauwerk wird die neue St. Lorenz-Brücke in Lübeck, eine Stabbogenbrücke mit 100 Metern Spannweite, sein. Für die Stromversorgung der Strecke entsteht ein neues Umrichterwerk in Lübeck.

Eine sehr wichtige Voraussetzung für den Beginn der Bauarbeiten wurde Ende 2004 geschaffen,  als die Signal- und Sicherungstechnik der Strecke umgerüstet wurde. Es ist somit möglich, dass auf einem Gleis gebaut und auf dem anderen in beiden Richtungen gefahren werden kann. Dadurch kann im Wesentlichen  der Bahnverkehr während der Bauarbeiten aufrecht erhalten werden.

Die Bahn verspricht sich von der Elektrifizierung der Bahnstrecke Hamburg-Lübeck-Travemünde und dem zweigleisigen Ausbau mehr Wettbewerbsfähigkeit im Güterverkehr und eine Angebotsverbesserung im Personennahverkehr.

Wer die Geschichte der Strecke hautnah kennen lernen möchte, kann am Wochenende mit einem Dampfzug nach Hamburg fahren.
Am 17. und 18. September 2005 wird der Verein Lübecker Verkehrsfreunde e.V. (VLV) mit historischen Sonderzügen an die große Vergangenheit von Schleswig-Holsteins wichtigster Eisenbahnstrecke erinnern.

Eine Schnellzug-Dampflok der Baureihe 03 wird die Züge befördern. Auch das älteste betriebsfähige Originalfahrzeug der Strecke Hamburg -Lübeck wird im Zug mitfahren: Der Doppelstockwagen Nr. 8 gehörte zur Erstausstattung bei Eröffnung des Schnellverkehrs vor 70 Jahren.
 
Am 17.09. wird von Hamburg Hbf um 8.30 Uhr über Lübeck Hbf (9.40 Uhr) nach Puttgarden und zurück gefahren (44 Euro ab Hamburg, 36 Euro ab Lübeck). Zusteigemöglichkeiten sind in Ahrensburg, Bargteheide, Bad Oldesloe und Bad Schwartau.

Am 18.9. wird um 9.15 und 15.15 Uhr ab Lübeck nach Hamburg gefahren. Rückfahrten um 10.54 und 16.45 Uhr (15 Euro einfache Fahrt, 28 Euro hin und zurück. Kinder zahlen jeweils die Hälfte). Die Züge halten in Ahrensburg, Bargteheide, Bad Oldesloe und Reinfeld.

Vorverkauf in Lübeck: Lübecker Verkehrsverein, Linden Arcaden, Konrad-Adenauer-Str. 6, 23558 Lübeck, Telefon: (04 51) 7 64 60

Nähere Einzelheiten zum Fahrkartenverkauf sind im Internet unter www.vlv-luebeck.de erhältlich.

 

 

 

Der Fahrplan

 

Samstag 17.09.05
Fahrzeiten von Hamburg Hbf nach Puttgarden
Ankunft/Abfahrt
Hamburg Hbf 08.30  Gleis 6
Ahrensburg 08.49 / 08.51
Bargteheide 08.58 / 08.59
Bad Oldesloe 09.09 / 09.11
Lübeck Hbf 09.30 / 09.40
Bad Schwartau 09.46/ 09.47
Puttgarden 12.30


Sonntag. 18.09.2005
Fahrzeiten von Lübeck nach Hamburg Hbf
Abfahrt/Abfahrt
Lübeck Hbf 09.15 Gleis 7 15.15 Gleis 7
Reinfeld (Holst) 09.35 / 15.35
Bad Oldesloe 09.42 / 15.42
Bargteheide 09.52 / 15.52
Ahrensburg 10.08 / 16.06
Hamburg Hbf (an) 10.36 Gleis 13b 16.31 Gleis 12b

Fahrzeiten von Hamburg Hbf nach Lübeck
Abfahrt/Abfahrt
Hamburg Hbf 10.54 Gleis 13b 16.45 Gleis 12b
Ahrensburg 11.42 / 17.29
Bargteheide 11.53 / 17.47
Bad Oldesloe 12.09 / 18.03
Reinfeld (Holst) 12.21 / 18.15
Lübeck Hbf (an) 12.40 / 18.35

 

 

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