11. Juni 2009

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Expedition Nordpoldämmerung 2009

 

ICE - CLIMATE - EDUCATION

 

Die Nordwestküste Grönlands ist das Ziel der neuen Expedition von Arved Fuchs. Vom Hamburger Hafen aus stach Arved Fuchs mit seinem Expeditionsschiff DAGMAR AAEN am 9. Juni 2009 in See, um über Island (Ice-Climate-Education 2009) in Richtung Nordwestküste Grönlands bzw. Nordostküste Kanadas zu segeln.

 

9. Juni 2009, 11.50 Uhr - die DAGMAR AAEN hat abgelegt

 

Bei nur 12 Grad und strömenden Regen elbabwärts am Ruder: Arved Fuchs

 

Mit Vollzeug vorbei am St. Pauli Fischmarkt und der GREENPEACE-Europa-Zentrale (links oben die 3 silbergrauen Stockwerke)

 

Ein letzter Gruß an die Daheimbleibenden. In einem Jahr gibt es ein Wiedersehen.

 

Diese Region mit spektakulären Hochgebirgslandschaften und den größten Gletschern der Arktis stellt das Ziel der aktuellen Expedition Nordpoldämmerung dar. Das neue Projekt wird sich über ein komplettes Jahr erstrecken und eine Überwinterung des Schiffes im Packeis vor der Küste Grönlands beinhalten.

 

 

 

Im Vorfeld der Expedition findet im isländischen Húsavík die dritte Auflage des internationalen Jugendcamps ICE-CLIMATE-EDUCATION statt, für das sich in diesem Jahr zehn Teilnehmer qualifiziert haben.
Die Arktis wird in den kommenden Jahren am stärksten von der Klimaerwärmung betroffen sein, ein Temperaturanstieg von bis zu 10 Grad Celsius im Winter wird befürchtet. Um die breite Öffentlichkeit über den Klimawandel aufzuklären und mögliche Gegenmaßnahmen aufzuzeigen, hat Arved Fuchs ein Jugendprojekt initiiert, um speziell die junge Generation für die Problematik zu sensibilisieren.
Die Schüler und Schülerinnen, die heute unsere Schulen besuchen, stellen die erste Generation dar, die die Folgen der globalen Klimaerwärmung in ihrem vollen Ausmaß erfahren werden. Damit diese Jugendlichen die Klimaprozesse zu verstehen lernen, mit den Folgen konfrontiert werden und nach Lösungsmöglichkeiten suchen können, hat Arved Fuchs den Klimawettbewerb ins Leben gerufen. Erneut wird es eine Kooperation mit Dr. Dirk Notz vom Hamburger Max-Planck Institut geben, der die Jugendlichen wissenschaftlich beraten wird. Dank der Unterstützung von Jack Wolfskin und der World in Balance Stiftung kann dieses internationale Jungendcamp bereits zum dritten Mal durchgeführt werden.

 

 Der Hafen von Húsavík                                                                                   Foto: Werner Stooss

 

Im Anschluß an das Camp wird Fuchs mit seiner Crew an die Nordwestküste Grönlands sowie die Nordostküste Kanadas segeln - einer Region, die das Ziel zahlreicher historischer Expeditionen in der Vergangenheit gewesen ist und die wegen der bis vor Kurzem noch vorherrschenden extremen Eislage fast immer in einer Katastrophe endeten. Neben der historischen Spurensuche werden der Klimawandel und der Rückgang des Packeises eine entscheidene Rolle spielen.

 

Fertig ausgerüstet und bereit zum Ablegen liegt die 78 Jahre alte DAGMAR AAEN im Hamburger City-Sportboothafen.

 

Die sauber belegte Nagelbank und die obligaten Kästen FLENS

 

Historisches Ruder und hochmoderne Navigation - früher besaß die DAGMAR AAEN ein Ruderhaus...

 

Zielsetzung des Projekts Nordpoldämmerung
Im 19. Jahrhundert war die Arktis das Ziel zahlreicher Expeditionen. Eine der bedeutendsten der damaligen Zeit war die LADY-FRANKLIN-BAY Expedition unter Oberleutnant Adolphus Washington Greely von 1881 - 1884, die ein tragisches Ende fand.
Arved Fuchs begibt sich mit seiner neuen Expedition auf die Spuren des amerikanischen Polarforschers und Mitbegründers der National Geographic Society. Aufgrund des zurückweichenden Packeises ist es möglich - wenn auch unter großen Schwierigkeiten - Orte und Hinterlassenschaften der gescheiterten Expedition zu erreichen. Wegen des fortschreitenden Klimawandels können in der heutigen Zeit Regionen erreicht werden, die noch vor Jahren wegen des Packeises weitgehend unzugänglich waren.

 

Die Eiskarten des zurückliegenden Jahres zeigten, daß sowohl die Nordwest- als auch die Nordostpassage im September 2008 komplett eisfrei waren. An der Westküste Grönlands zieht sich das Eis ebenfalls immer weiter zurück, die DAGMAR AAEN wird daher versuchen, so weit wie möglich in den Norden zu reisen, um die historischen Orte aufzusuchen. Bei extrem günstigen Bedingungen soll die Expedition den 78. Breitengrad überqueren, um dem zurückweichenden Packeis zu folgen.

 

Eisausdehnung am 5.September 2008                                                    Quelle:© Universität Bremen

 

Tragödie im Packeis - Die Greely-Expedtion von 1881 - 1884

Das Ziel der am 8. Juli 1881 gestarten Expedition von Adolphus Greely war die Errichtung einer festen Polarstation in der LADY-FRANKLIN-BAY auf Ellesmere Island. Unter seiner Leitung sollten umfangreiche wissenschaftliche Beobachtungen zu Magnetismus, Klima und Gezeiten durchgeführt werden. Damit schlug Greely ein neues Kapitel in der Polarforschung auf, während es den zur damaligen Zeit beteiligten Nationen doch eher um nationales Prestige im Wettlauf zum Nordpol ging. Die Expedition Greelys kann aus heutiger Sicht als Grundlage der modernen Erkundung der Arktis und Antarktis angesehen werden, so daß der in Newburyport geborene Offizier zwangsläufig als Mitbegründer dieser Forschung anzusehen ist.

 

1881 nahmen die USA mit der Greely-Expedition am ersten Internationalen Polarjahr teil, welches ein gemeinschaftliches Forschungsprojekt war. Die Forschungsarbeiten in der Polarstation auf Ellesmere Island gestalteten sich äußerst effektiv, doch verschiedene tragische Umstände ließen die Expedition in einer Katastrophe enden.

 

Am 11. August 1882 ererichte Greely mit der PROTEUS und seinem 25-köpfigen Team die Lady-Frankin-Bay, löschte die Schiffsfracht und errichtete das FORT CONGER, eine aus Fertigteilen gebaute Baracke, die als Bassisstation diente. Dies war der Anfang der modernen Forschung. Eine ganzjährig bemannte Station zu unterhalten, um kontinuierlich wissenschaftliche Daten zu sammeln, stellte zum damaligen Zeitpunkt ein Novum dar. Greely führte die Mannschaft im FORT CONGER mit strenger Diszilin, hatte jedoch keinerlei Erfahrung im Bereisen der arktischen Regionen.

 

Nach einem Jahr hatte die Forschungsgruppe unglaubliche Mengen an Daten gesammelt, geographische Erkundungen und Vermessungen durchgeführt. Eine triumphale Rückkehr in die Heimat stand kurz bevor. Doch die NEPTUN, die die Expedition an der Basisstation abholen sollte, kam dort nicht an, da Eismassen ihr den Weg gen Norden versperrten. Sowohl die Besatzung der NEPTUN als auch die von der US-Regierung ausgesandten Schiffe PROTEUS und YANTIC veräumten es, notwendige Nahrungsmitteldepots zu errichten. Zu allem Unglück erlitt  zudem die PROTEUS unweit von Kap Sabine Schiffbruch.

 

Im August 1883 entschloß sich Greely, das Fort zu verlassen. Mit drei Schaluppen brach die Mannschaft in Richtung Süden auf. Nach 51 Tagen auf See und auf Eisschollen wurde eine Insel am Kap Sabine erreicht, wo ein spärliches Depot errichtet wurde.

 

Unerfahren im Reisen in den arktischen Zonen unterliefen den Männern um Greely zahlreiche Fehler, in deren Folge 19 von 24 Expeditionsmitglieder vor Hunger und Kälte umkamen. Die Männer ernährten sich von Moos und Flechten. Der deutschstämmige Soldat Private C.B. Henry schaffte Lebensmittel zur Seite und wurde vier Tage vor der Rettung wegen Diebstahls erschossen, um die Disziplin aufrecht zu erhalten.

 

Historische Karte der Greely-Expeditiion   Quelle: Leonard F. Guttridge - “Die Geister von Kap Sabine”

 

Im Juni 1884 wurden die Überlebenden vom ehemaligen Walfangschiff THETIS gefunden und gerettet. Den Seeleuten bot sich ein entsetzliches Bild. Die Männer um Greely befanden sich in einem hoffnungslosen Zustand. Nur sechs der ursprünglich 25 Teilnehmer überlebten die Tragödie. Wenige Tage vor der Rettung starb auch der aus Chemnitz stamende Soldat Private Roderich R. Schneider, dessen Tagebucheinträge später in der New York Times abgedruckt wurden. Schneider wurde später auf dem städtischen Friedhof von Chemnitz beigesetzt.

 

Auf Spurensuche mit der DAGMAR AAEN

Arved Fuchs beabsichtigt, mit der DAGMAR AAEN so weit wie möglich in den Norden zu segeln, um durch den SMITH-SUND in das KANE-BECKEN zu gelangen und schließlich die SABINE-INSEL auszusuchen, auf der die Greely-Expedition ihr dramatisches Ende fand.

 

 

 

Fuchs will die Schauplätze der Tragödie aufsuchen und zudem die verschiedenen Routen der Rettungsexpeditionen nachempfinden, sowie mögliche noch exisierende Depots und Spuren finden. War es gerade den damaligen Expeditionen teilweise unmöglich, soweit in den Norden vorzudringen, so kann Fuchs mit seinem eisgängigen Expeditionsschiff, das als Basislager der Expedition dient, die aktuelle Eissituation nutzen und die jetzt zugänglichen Regionen ansteuern. Dadurch können die Routen der Rettungsteams erstmals nachempfunden werden.

 

DAGMAR AAEN - Überwinterung im Eis bei einer zurückliegenden Expedition              Foto: Arved Fuchs

 

Forschungsprogramm im Rahmen der Expedition

Die geplante Expedition von Arved Fuchs bietet einmalige Möglichkeiten zur näheren Erforschung von Meereis. Im Rahmen der Expedition ist daher während der Überwinterung ein umfangreiches Forschungsprogramm geplant.
Das Meereis in der Arktis ist in den vergangenen Jahren deutlich schneller zurückgegangen, als dies von Klimamodellen vorausgesagt worden ist. Der Eisrückgang könnte dazu führen, daß schon in wenigen Jahrzehnten das Nordpolarmeer im Sommer komplett eisfrei ist. Dann würde im Winter zwar noch Meereis wachsen, das aber regelmäßig im Sommer wieder weitgehend verschwinden würde. Während in den letzten Jahren das Meereis häufig mehrere Jahre in der Arktis wachsen konnte, wird in Zukunft also vermutlich in erster Linie sogeanntes “einjähriges” Meereis vorherrschen. Dieses Eis wird im Rahmen der geplanten Expedition mit einzigartiger Genauigkeit über längere Zeiträume untersucht und erforscht werden können.
Die geplane Überwinterung der DAGMAR AAEN stellt daher für die Wissenschaftler eine einmalige Chance dar, weil während der Überwinterung werden eine Vielzahl von wissenschaftlichen Messinstrumenten in der Nähe des eingefrorenen Schiffes installiert werden kann. Anhand dieser Daten ist das Wachsen und Schmelzen des Meereises besser zu untersuchen. Erstmals werden bei diesen Messungen Messinstrumente eingesetzt, die vor Beginn der Überwinterung im offenen Wasser installiert werden und dann vom  wachsenden Meereis eingeschlossen werden. Mit den neuen Messinstrumenten wird erstmals die pysikalische Entwicklung von sehr dünnem, neu gebildetem Meereis präzise untersucht werden können. Das geplante Messprogramm wäre normalerweise nur mit sehr hohem logistischem Aufwand und Kosten von mehreren Millionen Euro zu verwirklichen.
Die Erkenntnisse aus diesen Messungen werden anschließend für die Verbesserung von Klimamodellen verwendet. Hierdurch wird im nächsten Weltklimareport eine genauere Voraussage über die zukünftige Entwicklung von Meereis möglich sein.

 

 

 

11. Juni 2009
© reflektion.info/       Fotos, wenn nicht anders erwähnt: jwp / pixxpixx
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