9. Juni 2010

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Seenotkreuzer JOHN T. ESSBERGER
erhält letzten Liegeplatz
im Technik Museum Speyer

 

Der Seenotkreuzer JOHN T. ESSBERGER, eines der drei größten Schiffe der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS), wird nach seiner Außerdienststellung als technisches Denkmal erhalten bleiben. Die Seenotretter übereignen das vor der Ostseeinsel Fehmarn stationierte Schiff dem Technik Museum Speyer. Den entsprechenden Vertrag haben beide Seiten am Mittwoch, 19. Mai 2010, in Lübeck-Travemünde an Bord des Seenotkreuzers unterzeichnet.

 

Die DGzRS wird die 1975 in Dienst gestellte und im Jahr 2000 generalüberholte 44 Meter lange JOHN T. ESSBERGER nach voraussichtlich 37-jähriger Einsatzzeit durch einen Neubau ersetzen. Den Bauauftrag dazu hat sie im Oktober vorigen Jahres der Werft Fr. Fassmer in Berne/Motzen an der Unterweser erteilt.
Es ist vorgesehen, die JOHN T. ESSBERGER dem Technik Museum Speyer spätestens im Frühjahr/Sommer 2012 zu übergeben. Das Museum übernimmt das Schiff mit allen Rechten und Pflichten. Der Seenotkreuzer soll auf eigenem Kiel rheinaufwärts bis zum Rheinhafen Speyer fahren.
Im Technik Museum Speyer wird der Seenotkreuzer ein herausragendes Exponat der Schiffahrtsabteilung werden. Geplant sind unter anderem Sonderausstellungen in den Räumlichkeiten des Schiffes, die die umfangreichen Aufgabenbereiche und Einsatzgebiete der DGzRS einer breiten Öffentlichkeit näher bringen.

 

 Für Vertragsverhandlungen in Travemünde: John T. Essberger

 

Die JOHN T. ESSBERGER wurde 1975 als erstes Schiff der großen 44-Meter-Klasse der DGzRS bei der Schweers-Werft in Bardenfleth an der Unterweser gebaut. Ihre drei Maschinen leisten zusammen 7200 PS und beschleunigen sie auf 26 Knoten (. 48 km/h) Geschwindigkeit. Wie alle Seenotkreuzer der DGzRS ist die JOHN T. ESSBERGER als kentersichere und selbstaufrichtende Schweißkonstruktion vollständig aus seewasserbeständigem Leichtmetall im bewährten Netzspantensystem gebaut, das dem Schiffskörper besonders hohe Festigkeit etwa bei Grundberührungen verleiht. Der Seenotkreuzer verfügt über ein Tochterboot, ein Bordhospital, eine leistungsstarke Feuerlösch- und Fremdlenzanlage, ein Hubschrauber-Arbeitsdeck, ein zusätzliches schnelles Festrumpfschlauchboot sowie
umfangreiche Kommunikations-, Navigations- und rettungsdienstliche Einrichtungen. Bei einem eventuell anfallenden Großschadensfall auf See können die Seenotkreuzer dieser Größe über 300 Schiffbrüchige unter Deck aufnehmen.

 

 

 

Stationiert ist die JOHN T. ESSBERGER seit ihrer Indienststellung auf der Seeposition Fehmarn in der westlichen Ostsee. Großenbrode ist ihr Versorgungshafen. Zur Stammbesatzung gehören 12 Rettungsmänner, wovon jeweils sechs auf „Wache“ und sechs im „Freitörn“ befinden. Bei einem Großschadensfall auf See können 44-Meter-Seenotkreuzer über 300 Schiffbrüchige unter Deck aufnehmen. Dank umfangreicher medizinischer Ausrüstung ist die JOHN T. ESSBERGER in der Lage, im Zusammenspiel mit Seenotärzten eine medizinische Erstversorgung im bordeigenen Hospital zu gewährleisten.

 

 

Das Schiff wurde auf den Namen des Reeders und Förderers der DGzRS John T. Essberger getauft. Die DGzRS ist einer der modernsten Seenotrettungsdienste der Welt. Sie finanziert ihre gesamte Arbeit ausschließlich durch Spenden, ohne jegliche staatliche oder öffentliche Mittel zu beanspruchen. Die Seenotretter sind an der deutschen Nord- und Ostseeküste rund um die Uhr mit einer Flotte von 61 Seenotkreuzern und Seenotrettungsbooten einsatzbereit. Seit Gründung der Gesellschaft 1865 haben ihre Mannschaften mehr als 75.000 Menschen aus Seenot gerettet oder aus lebensbedrohenden Gefahren befreit. Schirmherr des Rettungswerkes ist der Bundespräsident.

 

 

 

Technische Daten des Seenotrettungkreuzers:

Länge über alles 44,20 m
Breite über alles 8,05 m
Tiefgang 3,20 m
Verdrängung 185,00 t
Geschwindigkeit 26,00 kn
Reichweite bei 26 Knoten 600,00 sm
Antriebsanlagen
Mittelmaschine:
1 MTU Diesel Typ 20 V 538 TB 91
Leistung: 3309 kW auf Verstellpropeller
Seitenmaschinen:
2 MTU Diesel Typ 12 V 331 TC 81,
Leistung: je 810 kW auf Festpropeller
3 Ruder sowie zwei Bugstrahl-Anlagen von 138 kW
Navigations-, Kommunikations- und Peilanlagen
ARPA-Radaranlagen (BBox-Prozessoren)
Elektronisches Seekartensystem mit Radaroverlay
und AIS-Infoanzeigen
Präzisionspeilanlagen
Grenzwellen-/UKW-Seefunkanlagen nach GMDSS-Standard
GPS-, Navtex-, Echolotanlagen
Militärische und zivile Flugfunkkommunikationsanlage
digitale Kreiselkompassanlage
Rettungsdienstausrüstung
Bordhospital mit umfangreichem medizinischem Depot,
Untersuchungsliege
Bergungs- und Vakuummatratze
Medizinische Notfallausrüstung, gestaut in Koffern für mobilen Einsatz
EKG (Defibrillator) mit UKW-Telemetrie-Anlage;
Humidifier-Atemgas-Vorwärmanlage
Oxylog-Notfallbeatmungsanlage Sauerstoff-Akutkoffer „2001“
Notfallrucksack
Schleppleinengeschirre für kleine und große Einheiten
transportable Bergungs- und Lenzpumpen mit 120 m Kabel für Schleppeinsätze sowie verschiedene Materialien für Lecksicherung
6 Atemschutzgeräte mit Reserveflasche
Atemluft-Kompressor
Feuerlöscheinrichtungen
Wasser, Schaumzumischung 2 Feuerlöschpumpen mit total 580 m³/h Förderleistung
1 Monitor 380 m³/h
Wurfweite 70 m, A- und B-Anschlüsse an Deck
2000 l Schaummittel, Schiffs-Sprayschutzanlage für Einsatz bei großer Hitzestrahlung
Sonstige Ausrüstung
Hydraulische 2,0-t-/7,0-m-Krananlage
Hubschrauber-Arbeitsdeck

 

Technische Daten des Tochterboots:
Länge über alles 8,80 m
Breite über alles 2,70 m
Tiefgang 0,90 m
Geschwindigkeit 13 kn
Antriebsanlagen
1 Diesel Typ MAN 0826LE40, 176 kW auf Festpropeller
UKW-Seefunkanlage, 10-Zoll-Radaranlage mit Radomantenne, TFT-DGPS-Kartenplotter und Echolotanlagen, automatisches Identifikationssystem (AIS)

 

 

ps 9. Juni 2010
© reflektion.info  - Fotos, wenn nicht anders erwähnt Technik Museum Speyer
Download nur zum nicht-kommerziellen Gebrauch

 

 

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