Brand nach Verlängerung
Das Kühlschiff CALA PALMA brennt im Dock

 

 

Am 13. Juli 2006 ist die CALA PALMA als erste von 4 Schwesterschiffen bei der Llodys Werft in Bremerhaven eingetroffen.  Die erst 6 Jahre alten Schiffe sind bisher 174 m lang und 24 m breit und sollen bei Lloyds durch den Einbau einer Mittelschiffsektion um je 15,67 m verlängert werden.

 

 Die CALA PALMA läuft ein. Rechts die fertigen Sektionen

 

Nur 45 Tage Umbauzeit stehen für jedes Schiff zur Verfügung. Am Trockendock KAISERDOCK I wurde ein Krängungsversuch unternommen, bevor das Schiff im Schwimmdock III verlängert wird. Hier standen bereits zwei der vier neuen Mittelschiffsektionen fertig montiert bereit.

 

 Die Sektion wird eingeschoben

 

Planmäßig ist das Schiff zerschnitten worden und die neue 510 Tonnen schwere Sektion konnte reibungslos eingesetzt werden. Die Lloyds Werft hat gerade bei Umbauten dieser Art sehr viel Erfahrung und genießt daher weltweit einen außerordentlich guten Ruf. Am 21. August sollte die nun 190 m lange CALA PALMA Bremerhaven wieder verlassen. Für den 27. August stand eigentlich die Ankunft des Schwesterschiffs CALA PINO an.

 

 

 Über Dir nur der Himmel und 510 Tonnen Stahl....

 

 

Leider hat nun ein Brand, der am 8. August nachmittags ausbrach, die Pläne von Werft und Reeder zunichte gemacht. 24 Stunden nach Ausbruch des Feuers hatte die Feuerwehr Bremerhaven den Brand noch nicht unter Kontrolle. Dichter dunkler Qualm zog über Bremerhaven hinweg und verursachte bei 5 Personen leichte Rauchvergiftungen.

 

 

Am zweiten Brandtag, heute am 9. August 2006, versucht die Feuerwehr das Übergreifen auf Maschinenraum und Decksaufbauten zu verhindern. Inzwischen brennt wohl das gesamte Isoliermaterial in den Frachträumen. Eine Brandbekämpfung direkt in den Laderäumen ist für Mensch und Material wegen der dort herrschenden Hitze von ungefähr 300 Grad nicht möglich. Das Schiff kann zurzeit nur von außen mit Seewasser gekühlt werden. Ein Wassereinsatz in das Schiff hinein ist wegen der Kippgefahr im Dock nicht möglich.
Über die Brandursache kann noch gar nichts vermutet werden.

 

Auch das eine und andere Kabel muß neu verbunden werden...

 

Erschwerend kommt hinzu, daß die Aufenthaltsdauer in der Werft ganz knapp und hart berechnet worden war. Um den Terminplan der Reederei einhalten zu können, werden die Vorarbeiten schon auf der Anfahrt zur Werft und Restarbeiten bei der Rückfahrt ausgeführt.
Die Bremerhavener Lloyd Werft hatte den Auftrag zum Umbau der in Neapel beheimaten Schiffe von der Reederei Seatrade Groningen BV. erhalten.
Die Schiffe sind 1999 bis 2000 bei der italienischen Werft Fincatieri-Cant. Nav. Italiana SpA in Ancona als Kühlschiffe für Container- und Plattenladungen im Fruchttransport gebaut worden. Die CALA PALMA, CALA PEDRA, CALA PULA und CALA PINO sind baugleich.
Alle Schiffe waren bisher 174 m lang und 24 m breit bei einer Tonnage von 13.346 GT.

 

 

Die von der Lloyd Werft bereits verlängerte "Norwegian Wind" (rechts, ex "Windward") und die noch zu verlängernde "Dreamward" (links, zukünftige "Norwegian Dream") liegen gemeinsam an der Columbuskaje in Bremerhaven. Im Hintergrund ist das Gelände der Lloyd Werft mit dem Rohbau "No. 108" (zukünftige "Norwegian Sky") zu erkennen. 1999

 

 

 Die NORWEGIAN WIND wird 1999 um 39,80 m verlängert

 

 

  Die NORWEGIAN MAJESTY wird 1999 um 39,80 m verlängert

 

 

  Die NORWEGIAN DREAM wird auseinandergezogen

 

 

Auch die NORWAY war sechsmal bei Lloyd im Dock. 1979 entstand hier aus der FRANCE die NORWAY.

 

 

 

 

Alle Bilder: Lloyd Werft, Bremerhaven

 

 

 

PS   9. August 2006

 

 

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10. August 2006 - 1.00 Uhr
Nach Angaben der Bremerhavener Feuerwehr ist der Brand nun unter Kontrolle. Ein Teil der eingesetzten Feuerwehrleute wird abgezogen. Im Laufe des Tages wird der Brand wohl gelöscht werden können.


11. Augsut 2006
Der Schiffbrand ist nun vollständig gelöscht worden und die Aufräumarbeiten haben begonnen. Brandursache und Ausmaße werden jetzt festgestellt. Wie der Zeitplan zum Umbau der anderen 3 Schiffe gestaltet werden kann, hängt von den Untersuchungsergebnissen ab.


12. August 2006
Die ersten Untersuchungen nach dem Brand zeigen ein schlimmes Bild. So sind diverse Stahlplatten von der Hitze verformt worden und alles Isoliermaterial ist geschmolzen und verbrannt. Die Reste bedecken nun zusammen mit einer Rußschicht die Schiffswände.
Mittlerweile ist auch erwiesen, daß der Brand bei Schweißarbeiten ausbrach. Trotz Einhaltung aller Sicherheitsmaßnahmen und Überwachung der Arbeiten durch Sicherheits- und Brandwachen ist das als schwer entflammbar geltende Isoliermaterial in Brand geraten. Laut Polizeiangaben sei den betroffenen Arbeitern kein Verschulden anzulasten.
Die Reederei Seatrade hat entschieden, das Schiff bei Lloyd zu reparieren. In den nächsten Tagen werde Lloyd ein Reparaturangebot vorlegen. So kann denn auch die Schadenshöhe bemessen werden und eine erste Stellungnahme der Versicherung erwartet werden.