BOEING 787 DREAMLINER auf Jungfernflug
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Und nun fliegt auch er wirklich
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Und noch ein Jungfernflug kurz vor Jahresende. Nach dem Erstflug des neuen AIRBUS-Transporters A400M hat nun auch der BOEING DREAMLINER abgehoben.
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Neue Materialien, neue Techniken - viele Probleme führten bei Konstruktion und Bau des neuen BOEING-Stars zu einer Verzögerung des Erstflugs von mehr als 3 Jahren. Dies kostete den Konzern zwar mehrere Miiliarden Dollar, aber das Vertrauen der Kunden blieb unerschüttert.
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865 Festbestellungen hat BOEING für die 3 Versionen der 787 gesammelt. Ende 2010 oder Anfang 2011 wird der erste DREAMLINER an ALL NIPPON AIRWAYS (ANA) ausgeliefert werden.
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Jungfernflug: 4000 Meter über dem Pazifik an der äußersten Nordwestküste der USA
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BOEING 787 DREAMLINER ist am 15.12.2009 vom Paine Field in Everett (US-Bundesstaat Washington) vor mehr als 12.000 Mitarbeitern und Gästen um 10:27 Ortszeit zum Erstflug gestartet. Der Flug ist der Beginn eines Flugtestprogramms, bei dem sechs Flugzeuge nahezu rund um die Uhr auf der ganzen Welt im Einsatz sein werden.
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Die erste BOEING 787 wird mit zwei Rolls-Royce Trent 1000-Triebwerken betrieben. Das Flugtestprogramm wird in den kommenden Wochen und Monaten um fünf weitere 787 ergänzt, von denen zwei von General Electric GEnx-Triebwerken angetrieben werden.
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Viele Roll- und Bremstest wurden vor dem Jungfernflug absolviert
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Nach dem Start in Everett flog das Flugzeug entlang einer Route über das östliche Ende der Juan-de-Fuca-Straße. Die Kapitäne Carriker und Neville flogen mit dem Flugzeug bis zu einer Höhe von 4.600 Metern und einer Geschwindigkeit von 333 km/h mit ausgefahrenem Fahrwerk, wie bei einem Erstflug üblich.
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Chefpilot Mike Carriker und Captain Randy Neville testeten während des 3 Stunden dauernden Flugs einige der Systeme und Strukturen des Flugzeugs, während Geräte an Bord Daten in Echtzeit aufnahmen und an das Flugtest-Team am Boeing Field übertrugen.
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Begegnung mit dem Trasportflugzeug DREAMLIFTER in Everett
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„Heute ist ein wahrhaft stolzer und historischer Tag für das weltweite Team, das unermüdlich daran gearbeitet hat, den 787 Dreamliner zu entwickeln und zu bauen – das erste völlig neue Jet-Flugzeug des 21. Jahrhunderts,“ sagte Scott Fancher, Vice President und General Manager des 787-Programms. „Wir freuen uns auf das anstehende Flugtestprogramm und darauf, Airlines und deren Kunden bald einen wegweisenden Standard an Effizienz, Technologie und Passagierkomfort zu bieten.“
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„Deutsche Unternehmen der Luftfahrtindustrie tragen mit technologisch fortschrittlichen Produkten und Systemen zum Erfolg der 787 bei“, sagte Lianne Stein, President Boeing Deutschland. „Der 787 Dreamliner wird das Fliegen für Passagiere in Deutschland angenehmer gestalten.“
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Hochgeschwindigkeitstest mit 240 km/h und geliftetem Bugfahrwerk am 12. Dezember 2009
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„Air Berlin ist der erste deutsche Betreiber, der den 787 Dreamliner bestellt hat. Die 787 steht für die Zukunft des Fliegens für Passagiere in Deutschland und auf der ganzen Welt“, sagte Marlin Dailey, Vice President of Sales von Boeing Commercial Airplanes. „Unsere Kunden und deren Kunden werden die Vorzüge der 787 deutlich erkennen – von unübertroffener Treibstoffeffizienz bis hin zu beispiellosem Passagierkomfort und außergewöhnlichen Umwelteigenschaften.“
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Der DREAMLINER mit untypischer BOEING-Nase
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Die größere Wirtschaftlichkeit der 787 ermöglicht es Airline-Betreibern, Direktverbindungen (Point-to-Point-Verbindungen) sowie zusätzliche Flugfrequenzen besser zu bedienen. Das technologisch fortschrittliche Flugzeug wird 20 Prozent weniger Treibstoff als heutige Flugzeuge mit vergleichbarer Größe verbrauchen. Es wird bis zu 45 Prozent mehr Frachtraum haben und für Passagiere viele Innovationen wie eine neue Kabine mit reinerer Luft, größeren Fenstern, mehr Stauraum, einem verbesserten Beleuchtungssystem und andere Annehmlichkeiten aufweisen.
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15. Dezember 2009, 10:27 Uhr Ortszeit: die 787 hebt zum Jungfernflug ab
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Beim DREAMLINER setzt Boeing so stark wie bei keinem anderen bisherigen Flugzeug auf Kohlefaser statt dem üblichen Aluminium. Der Einsatz von Kohlefaser macht die Maschine deutlich leichter und sparsamer. Die Konstruktion stellt einen Quantensprung im zivilen Flugzeugbau dar.
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Exakt 3 Stunden später ist sie wieder da und ....
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AIRBUS setzt bei der neuen A350, der direkten Konkurrentin, auf eine ähnliche Strategie. Und auch dort führen die Schwierigkeiten bei der Entwicklung der neuen Techniken zu ähnlichen Verzögerungen. Vor 2013 wird die A350 XWB nicht starten.Aber auch hier vertrauen die Kunden mit 505 Bestellungen für die A350 XWB dem europäischen Flugzeugbauer.
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...und schwebt zur Landung ein.
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Die jüngsten ungelösten Fragen beim Bau der 787 lagen in der Verbindung von Rumpf und Tragflächen des neuen Flugzeugs. So wurde der Erstflug erneut um ein weiteres halbes Jahr verschoben. Auch hatte es immer wieder Probleme bei Zulieferern gegeben, einige von ihnen hat BOEING sogar übernehmen.
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BOEING setzt beim Bau des Flugzeugs stärker denn je auf Zulieferer - die Koordination war jedoch wesentlich schwieriger als angenommen. Das alles wird gern in der Öffentlichkeit als nicht enden wollende Pannenserie bezeichnet - absoluter Unsinn. Die Kritik an BOEING kann höchstens an einem sehr blauäuguigem Terminplan und daraus resultierenden, aber durchaus üblichen Verzögerungen, festgemacht werden. So wird natürlich auch ein optimistischer Finanzplan zerstört.
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Nach drei Stunden landete es um 13:33 Uhr Ortszeit auf Boeing Field in Seattle.
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Die 787-8 wird zwischen 210 und 250 Passagiere auf Strecken zwischen 14.200 und 15.200 Kilometern befördern, während der 787-9 Dreamliner 250 bis 290 Passagiere auf Strecken zwischen 14.800 und 15.750 Kilometern transportieren kann. Ein drittes Mitglied der 787-Familie, der 787-3 Dreamliner, wird zwischen 290 und 330 Passagieren Platz bieten und für Strecken zwischen 4.600 und 5.650 Kilometern ausgelegt sein.
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Cheftestpilot Mike Carriker war Kommandant beim Jungfernflug
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Die 787 überträgt nicht nur die Reichweite großer Passagierflugzeuge auf mittelgroße Jets, sondern sie wird mit Mach 0,85 ebenso schnell fliegen wie die schnellsten heutigen Großraumflugzeuge.Für die Entwicklung der neuen Triebwerke für die 787 hat Boeing die Hersteller General Electric und Rolls-Royce ausgewählt. Fortschritte im Bereich der Triebwerktechnologie werden um voraussichtlich bis zu acht Prozent zur Verbesserung der Effizienz des neuen Flugzeugs beitragen, was im Markt der mittelgroßen Flugzeuge einem Technologiesprung von zwei Generationen entspricht.
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Captain Randy Neville war als Pilot dabei
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Die 787 ist die erste zivile Neuentwicklung seit 1995. Die Wirtschaftlichkeit des Flugzeugs wird durch die Konstruktion und die Bauweise stark erhöht. Beispielsweise spart die Konstruktion einer Rumpfsektion aus nur einem Teil 1.500 Aluminiumbleche und zwischen 40.000 und 50.000 Nieten ein.
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Die Fertigung der einzelnen Elemente eines Flugzeugs an weit voneinander entfernten Standorten ist eine neue Strategie für BOEING. So kommen die Teile für den DREAMLINER unter anderem aus Japan, Italien, South Carolina und Kansas fertigen. Sie werden mit einem Spezial-Jumbo, dem DREAMLIFTER, nach Everett bei Seattle geflogen und dort zusammengebaut.
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Damit hat BOEING nun auch das AIRBUS-typsiche PROBLEM der weit verstreuten Fertigung. Außerdem lieferten einige Zulieferer die Komponenten wohl noch nicht in der geforderten Qualität bzw. Quantität, wie Vizepräsident Scott Carson Anfang 2008 andeutete. Ob BOEING an dieser Strategie festhält, wird sich in den nächsten Jahren zeigen.
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23.12.2009
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Nach dem Erstflug der 787 ZA001 in der vergangenen Woche hob am 22.12.2009 ZA002 das erste Mal vom Paine Field Airport am Boeing Standort Everett ab. Auch bei diesem zweitstündigen Erstflug saßen die Testpiloten Mike Carriker und Randy Neville im Cockpit. Die in Bemalung des Erstkunden All Nippon Airways (ANA) lackierte ZA002 erreichte mit 3.900 Metern eine etwas geringere Flughöhe als zuvor ihre Schwestermaschine.
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