Erfolgreiche Neuverkabelung der Internationalen Raumstation ISS

 

 

 

Bei ihrem zweiten Außenbordeinsatz an der Internationalen Raumstation ISS haben die Astronauten des Space Shuttle "Discovery" an der Neuverkabelung der ISS gearbeitet.

 

 

 

 

 

 

Der amerikanische Astronaut  Bob Curbeam und der Schwede Christer Fuglesang verließen  kurz vor 21.00 Uhr (MEZ) die Raumstation, um das bisher nur provisorische ISS-Stromversorgungsnetz zu ersetzen. In der Schwerelosigkeit verbanden die beiden Astronauten drei Dutzend Kabel neu, so daß jetzt die ISS zur Hälfte neu verkabelt ist. Der zweite erfolgreiche Einsatz dauerte fünf Stunden, eingeplant waren für diese Arbeiten sechs Stunden.

 

Aus Sicherheitsgründen hatte die Nasa  vor dem Ausstieg  in Teilen der ISS den Strom abgeschaltet. Zahlreiche Lampen und Kameras gingen aus. Die Kommunikation zwischen der amerikanischen und der russischen Seite der ISS war unterbrochen. In weniger als einer Stunde wurde anschließend das Kühlsystem wieder hochgefahren, um ein Überhitzen der neuen Elektroinstallationen zu verhindern. 

 

Durch  die bessere Stromversorgung ist es möglich, ein europäisches sowie ein japanisches Forschungslabor in den Jahren 2007 und 2008 an die ISS anzuschließen

 

Zuvor hatte es bei Einholug eines sechs Jahre alten Sonnensegles Probleme gegeben. Das Manöver zur Einholung des Sonnensegels wurde von der Erde aus gesteuert. Das 35 Meter ausladende Segel konnte nur zu 45 Prozent eingeholt werden. Das reichte aber aus, um die Neuverkabelung durchzuführen. Statt der eingeplanten zwei Stunden dauerte das Manöver wegen einiger Fehlversuche sieben Stunden. Als Grund nannte die Nasa den Wechsel zwischen Hitze und Kälte, der das Segel in den vergangenen sechs Jahren ausgesetzt war, so daß sich Teile des Sonnensegels nicht geradlinig zusammen legten, sondern Knitterfalten entstanden. Das Ganze kann mit dem Zusammenlegen einer Landkarte verglichen werden. Die NASA führte zum ersten Mal so ein Manöver aus. Bisher wurden die Sonnensegel an der ISS nur ausgefahren, aber nicht wieder eingeholt worden. Das jetzt nur zum Teil eingeholte Sonnensegel macht zwei im September 2006 montierten Solarflügeln Platz zum Rotieren und damit zur Ausrichtung auf die Sonne zu gehen.

 

Bei einem dritten Außenbordeinsatz in der Nacht von Samstag zum Sonntag mühten sich  die beiden US-Raumfahrer, eine frühere Marinetaucherin und ein trainierter Kraftsportler, unter schwierigen Bedingungen siebeneinhalb Stunden außerhalb der Station ab, um das verklemmte Sonnensegel einzuholen. Trotz des ungewöhnlich langen Einsatzes, gelang es den beiden nicht, das Segel einzuholen. Aus diesem Grund hat die Nasa entschieden, daß am Montag erneut ein Versuch gestartet werden soll, um das Problem zu lösen. Dadurch verzögert sich der Rückflug der “Discovery” um einen Tag, so daß sie erst am kommenden Freitag mit dem deutschen Astronauten Thomas Reiter an Bord wieder auf die Erde lzurückkehren wird.

 

Die Kabelarbeiten konnten indess zu Ende geführt werden. Die ISS verfügt jetzt über ein komplett neues stabiles Stromversorgungsnetz. Während der Arbeiten   waren am Samstag erneut weite Teile der Stromversorgung  der ISS vorübergehend  ausgeschaltet worden.

 

 

 

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PS    17. Dezember 2006

 

 

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