Transportkapsel der Nasa-Raumsonde "Stardust" landet in der Wüste von Utah

 

 

 

Am Vormittag des 15. Januar 2006 kehrte nach einem siebenjährigen Flug die Transportkapsel der Nasa-Raumsonde "Stardust" zur Erde zurück. Im Gepäck bringt sie Kometenstaub mit, der in den Tiefen des Sonnensystems eingesammelt wurde.  Am späten Samstagaben löste sich die Kapsel von der Sonde. Bei dem Wiedereintritt in die Erdatmosphäre wurde ein neuer Geschwindigkeitsrekord aufgestellt. Der alte Rekord, aufgestellt von Apollo 10 im Jahr 1969 lag bei 46.444 Stundenkilometern.

 

Kurz vor 2.00 Uhr Ortszeit (11.00 UHR MEZ) trat die 43 Kilogramm schwere Landekapsel wieder in die Atmosphäre ein. Wie ein weithin sichtbarer Feuerball raste sie auf die Erde zu. Ein Helikopter wurde nach der Landung eingesetzt, um die Kapsel im dem Wüstengelände zu suchen. Die gesammelten Proben werden nach der Bergung in das Nasa-Labor nach Houston, Texas geflogen. Mit der wissenschaftlichen Auswertung der Proben soll sofort begonnen werden. Für die Forscher ist auch die Rückkehr der Kapsel interessant: Das Verhalten des Hitzeschutzschildes soll genau beobachtet werden, da dasselbe Material auch bei den geplanten bemannten NASA-Raumkapseln verwendet werden könnte. Die Raumsonde "Stardust" umkreist derweil weiter die Sonne.

Der zur Erde gebrachte Kometenstaub wurde 2004 gesammelt, in einem Aluminiumbehälter gelagert und stammt vom Kometen "Wild 2". Die Untersuchung der Teilchen wird die Wissenschaftler jahrlang beschäftigen.

 


Foto: DDP

 

Die Raumsonde startete am  7. Februar 1999 ins Weltall, um erstmals in der Raumfahrtgeschichte Staubproben eines Kometen zur Erde zu bringen. Bei ihrem Flug durch das All legte sie 4,6 Milliarden Kilometer zurück. In 240 km Entfernung raste  "Stardust" am 2. Januar 2004 an dem Schweifstern "Wild 2" vorbei. Dabei überstand sie den Beschuss mit kosmischem Staub unbeschadet und konnte diverse Fotos von der Oberfläche des Kometen schießen sowie Proben aus seiner Glashülle sammeln. Eingefangen wurden die Partikel mit einem an einen Tennisschläger erinnernden Kollektor, der mit einem speziellen Silikon versehen war. Weil die Partikel ungefähr sechs Mal schneller auf die Sonde einschossen, als herkömmliche Gewehrkugeln, war das Einfangen dieser Partikel schon eine enorme Leistung. Dies war gleichzeitg der Höhepunkt dieser teuren Mission, deren Kostenaufwand 135 Millionen Euro betrug.

 

Von den eingesammelten Staubteilchen erhoffen sich die Wissenschaftler Erkenntnisse über die Entstehung unseres Sonnensystems und unserer Erde sowie Erkenntisse über andere Planeten, wie sie vor langer, langer Zeit ausgesehen haben könnten. Die Staubteilchen haben eine Größe von weniger als 3/10 Millimeter und können daher nur unter einem Mikroskop ausgewertet werden.

 

 

 

 

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