100 Jahre LANCIA
November 1906 bis November 2006
 

 

Am 29. November 1906 wurde das Unternehmen Lancia & C. Fabbrica Automobili von Vincenzo Lancia und seinem Freund, dem ehemaligen Fiat-Versuchsfahrer Claudio Fogolin gegründet
 

 

 


Vincenzo Lancia wurde am 24. August 1881 in Forbello, Sesiatal geboren. Sein Vater, Cavaliere Guiseppe Lancia hatte geplant, daß sein Sohn Vincenzo später einmal Anwalt werden sollte. Aber der junge Vincenzo interessierte sich weit mehr für die Autowerkstatt, die die Brüder Ceraino im Hinterhof des elterlichen Hauses von Guiseppe Lancia in Turin eröffnet hatten.
In den Automobilwerkstätten von Giovanni Ceirano verbrachte Vincenzo Lancia schon als Kind viel Zeit. Später wurde er als Buchhalter eingestellt, aber statt um Zahlen kümmerte sich Vincenzo Lancia bald um die Reparatur der Motoren. Vom Konstrukteur, Aristide Faccioli, lernte er die Grundlagen des Maschinen- und Werkzeugbaus.
 

 

1899 wurde die 3,5 HP Voiturette, ein kleines und sportlich ausgelegtes Automobil, vorgestellt, die Faccioli konstruiert hatte. Man geht allerdings davon aus, daß der damals siebzehnjährige, Vincenzo Lancia ihm dabei assistierte. Der vorgestellte Wagen traf auf großes Interesse, so daß ein Turiner Finanzkonsortium Giovanni Ceirano das Angebot machte, in das Projekt zu investieren. Im Juli 1899 kam es daher zur Gründung der Fabbrica Italiana Automobili Torino. Bekannt unter dem Firmennamen FIAT.
Zwei Jahre später  wurde der damals neunzehnjährige Vincenzo Lancia aufgrund seiner analytischen Fähigkeiten und seiner technischen Begabung, Testfahrer bei FIAT. Er war damals einer der schnellsten Fahrer der Welt.
 

 

Trotz der erfolgreichen Zusammenarbeit zwischen FIAT und Vincenzo Lancia, gründete dieser 1906 zusammen mit seinem Testpilot-Kollegen Claudio Fogolin  in Turin sein eigenes Unternehmen, die Lancia & C. Fabbrica Automobili.
 

 

FIAT wollte allerdings seinen Werksfahrer halten. Vincenzo Lancia wurden von FIAT eine hohe Geldsumme geboten, um ihn zum Bleiben zu bewegen. Dieser wiederum konnte das Geld gut gebrauchen und so fuhr Vincenzo Lancia noch weitere zwei Jahre für FIAT. Bei dem traditionellen 20 km-Sprint in Padua 1908 nahm er aber schon mit einem LANCIA teil und gewann damit gleich einen Loorbeerkranz. Bis 1910 fuhr er Autorennen und beendete seine Rennfahrerkarriere mit einem Klassensieg in Modena.
 

 

Bei seiner unternehmerischen Zielsetzung maß er dem Motorsport kein großes Gewicht bei. Er setzte sich vielmehr zum Ziel, robuste und verläßliche Automobile zu bauen. Der erste LANCIA-Motor war ein seitengesteuerter Vierzylindermotor, in zwei Blöcken gegossen und mit 2,5 Liter Hubraum. Die Maschine leistete bei 1450 Umdrehungen 24 PS. Mit 750 kg war das Chassis des Fahrzeugs recht leicht, aber trotzdem sehr stabil und so brachte es das Auto auf eine Höchstgeschwindigkeit von 90 km/h.

 

Bei den Modellbezeichnungen bediente sich Lancia des griechischen Alphabets. Sein erstes serienmäßiges Modell erhielt daher den Namen ALPHA. 1908 folgte der DIALPHA, der mit einem Sechszylindermotor dem ALPHA zwar sehr ähnlich war, aber doch schon stark verbessert.
 

 

 

der erste LANCIA: ALPHA                      (Foto: LANCIA)             

 

 

 

Es folgten der BETA im Jahr 1909 mit 3,2 Liter Hubraum im Monoblock-Vierzylindermotor, der kurz darauf zum ZETA modifiziert wurde; 1910 der GAMMA mit 3,5 Litern Hubraum und 1911 der DELTA mit 4,1 Litern Hubraum. Im gleichen Jahr wie der DELTA erschien der EPSILON und 1913 der ETA.
 

 

Diese breite Modellpalette, die auch logistische Probleme mit sich brachte, dürfte Vincenzo Lancia bewogen haben, über eine Neukonstruktion nachzudenken. Alle bis dahin gemachten Erfahrungen steckte er in die Konstruktion des 1913 erschienenen 35 HP THETA. Der THETA verfügte als erstes Fahrzeug über eine elektrische Anlage. Er war mit einem 4,9 Liter Motor und 70 PS ausgestattet. Der Wagen war ein großer Erfolg und wurde bis zum Ende des 1. Weltkriegs produziert. Besonders großen Anklang fand der THETA in England.

 

 

 

 

LANCIA THETA                                                                                         (Foto: LANCIA) 

 

 

 

 

LANCIA THETA; Bj. 1913 - 1921                                                      (Foto: Mont. Motor Museum)

 

 

 

Kurz nach dem 1. Weltkrieg entstand der KAPPA und 1921 der DIKAPPA. Beide Modelle waren mit Reihenmotoren ausgerüstet. Es waren die letzten beiden Modelle mit Reihenmotoren. Bereits während des 1. Weltkrieges hatte  Lancia mit V-Motoren experimentiert. Von 1917 an wurden einige Versuchsmotoren gebaut, bis der entscheidende und für LANCIA richtungsweisende Motor mit 22 Grad Zylinderwinkel entwickelt war. 1919 wurde auf dem Pariser Autosalon ein Chassis mit einem V12-Motor vorgestellt. Dieser Motor wurde jedoch nie in Serie produziert. Statt dessen ist ein V8-Motor, der dem in Paris vorgestellten V12-Motor sehr ähnlich war, bevorzugt worden. Der 98 PS starke V8-Motor hatte eine oben liegende Nockenwelle, hängende Ventile und einen abnehmbaren Zylinderkopf. Verwendung fand dieser Motor in dem TRIKAPPA, einem Wagen, der mit luxuriösen Karosserien ausgestattet werden konnte.
 

 

Das absolute Highlight der damaligen Zeit war aber der 1922 erschienene LAMBDA. Um dieses Projekt zu verwirklichen, hat Lancia völlig neue Wege beschritten. Die Konstruktion des LAMBDA läutete eine neue Ära ein. Für den LAMBDA entstand der erste V4 Motor der Automobilgeschichte mit einem Zylinderwinkel von nur 13 Grad. Um beide Zylinderreihen abzudecken, bedurfte es nur eines einzigen,  gußeisernen Zylinderkopfes. Über eine Königswelle wird nicht nur die Nockenwelle, sondern auch der Zündverteiler und die Wasserpumpe angetrieben. Ein Zenith-Vergaser sorgt für die Gemischaufbereitung. Ein Ventilatorflügel aus Holz sollte die Kühlung unterstützen. Mit 2121 ccm Hubraum weist der Motor  eine Leistung von 49 PS bei 3250 U/min auf.
Das Prinzip wird LANCIA über die Jahre perfektionieren und bis Anfang der siebziger Jahre verwenden.
 

 

 

LANCIA LAMBDA                                                                            (Foto: Museum Speyer)

 

 

 

Auch beim Fahrwerksbau ist Lancia seiner Zeit weit voraus. Der LAMBDA erhielt als weltweit erstes Fahrzeug eine selbsttragende Karosserie. Genauso revolutionär war die  Einzelradaufhängung mit Teleskop-Federung. Reibungsdämpfer waren hier nicht geeignet und so wurden Druckstoßdämpfer in die Federbeine integriert, ebenfalls eine weltweite und weitreichende Neuerung. Ebenso wurde eine Vierradbremse eingebaut.

 

 

 

 

LANCIA LAMBDA 1922 - das erste Auto mit selbsttragender Karosserie             (Foto: LANCIA) 

 

 

 

Das Fahrzeug wurde 1922 auf dem Pariser Autosalon vorgestellt und wegen seines drehfreudigen Motors, dem unvergleichlichen Fahrkomfort und der effektiven Bremsanlage in den höchsten Tönen gelobt. Wegen der niedrigen Bauart und des langen Radstandes wirkte der LAMBDA sehr sportlich. Trotz des hohen, aber angemessenen Kaufpreises verkaufte sich das Fahrzeug hervorragend. In den darauffolgenden Jahren wurde das Auto ständig verbessert. So wurde zum Beispiel bei der sechsten Serie der Radstand von 3100 mm auf 3400 mm verlängert, so daß ein Sechssitzer entstand. Verschiene Karosseriebauer waren mit den Aufbauten beschäftigt. Es gab Aufbauten von Battista Farini, Touring, Balbo, Casaro, und Alessio oder von Albany Coachworks und Gurney Nutting in England.
Mit Battista Farina verband Vincenzo Lancia eine lebenslange Freundschaft. Vincenzo Lancia gab ihm den Spitznamen PININ und soll ihm zugesagt haben, von jedem LANCIA Modell zumindest eines mit einer Farina-Karosserie auszustatten. Das Haus LANCIA blieb dieser Tradition bis zur Übernahme durch FIAT Ende der Sechziger Jahre treu.
Nachdem Vincenzo Lancia gesehen hatte, wieviele Privatfahrer den LAMBDA bei Rennen einsetzten, entschloß er sich,  einen Werks-LAMBDA für die Mille Miglia 1927 anzumelden, obwohl das Fahrzeug eigentlich für Rennen nicht konzipiert war. Die 1628 Kilometer lange Strecke legten die Fahrer Ermenegildo Strazza und Altiero Varallo in 21 Stunden und 42 Minuten zurück und kamen als vierte durchs Ziel. Aufgrund des guten Ergebnisses legte LANCIA eine eigene MM-Sonderserie auf. Ein Jahr später nahm LANCIA nochmals an der Mille Miglia teil. Danach gab es für den LAMBDA bei diesem Rennen keine Einsätze mehr.

 

 

Gleichzeitig trieb Vincenzo Lancia die Entwicklung neuer Fahrzeuge voran. Bei einer seiner vielen Reisen lernte er den Amerikaner Flocker aus New York kennen, der ihn überredete, eine Zweigniederlassung in den USA zu gründen. Es sollten zehn Vorführwagen gebaut werden, die allerdings für den amerikanischen Markt ausgerichtet sein mußten. Das heißt, die neuen Fahrzeuge mußten größer sein als der LAMBDA. Lancia entwickelte daraufhin einen großen V8, der viele Merkmale des LAMBDA aufwies. 1927 wurden die zehn Fahrzeuge nach Amerika verschifft. Als Vincenzo Lancia in den USA eintraf, mußte er allerdings feststellen, daß sein Partner Flocker seinen Teil des Vertrages nicht eingehalten hatte. Eine Produktion der Fahrzeuge war  nicht möglich. Vincenzo Lancia war offenbar einem Betrug aufgesessen.

 

 

 

 

LANCIA DILAMBDA, 1931, Karosserie PININFARINA                                      (Foto: LANCIA) 

 

 

 

Es blieben die zehn Prototypen. Sie waren mit einem V8 Motor mit 100 PS bei 3800 Umdrehungen ausgestattet. Dieser V8 Motor lief ruhiger als alle vorherigen Motoren. Nach einigen Überarbeitungen für die Serienproduktion wurde der ehemalige Prototyp, der für den amerikanischen Markt vorgesehen war, als DILAMBDA auf dem Pariser Automobil Salon 1929 vorgestellt. Er überzeugte und bekam ähnlich gute Kritiken, wie schon zuvor der kleinere LAMBDA.

 

 

 

 

LANCIA DILAMBDA V8, 1929                                                         (Foto: LANCIA)  

 

 

 

Der DILAMBDA war im Gegensatz zu seinen Konkurrenten, wie beispielsweise ROLLS ROYCE, sportlicher ausgerichtet. Es wurden 1686 Fahrzeuge gefertigt. Alle DILAMBDAS wurden individuell gestaltet, so daß es kaum identische Karosserien gab. Zu den damaligen Karosseriebauern gehörten unter anderem Weymann, Mulliner, James Young oder Vanden Plas aus England, Kellner und Labourdette aus Frankreich, Murphy aus den USA, Castagna, Viotti und natürlich Farina.
 

 

Nachdem der DILAMBDA in Serie gegangen war, wurde über ein Nachfolgemodell bei LANCIA nachgedacht. In Zukunft wollte das Unternehmen eine Zweimodellpolitik fahren. Zu den größeren LANCIAS sollte ein kleineres Modell hinzukommen. Auch auf Namen aus dem griechischen Alphabet wurde bei den zukünftigen Modellen verzichtet. 1931 wurden der ARTENA und der ASTURA vorgestellt.
 

 

Der ARTENA war ein einfaches Modell. Er hatte einen 1,9 Liter V4 Motor und 55 PS.  Wartungsfreundlichkeit und hohe Lebensdauer zeichneten ihn besonders aus.

 

 

 

 

LANCIA ARTENA                                                                            (Foto: LANCIA)  

 

 

 

Der ASTURA setzte die V8 Tradition mit einem 2,6 Liter Motor mit 73 PS bei 4000 Umdrehungen fort. Für die Karosserie empfahl Lancia, das Gewicht auf 460 kg zu beschränken, denn wie damals üblich, wurden auch viele ASTURA als Chassis mit Motor verkauft. Auf dem ASTURA-Fahrgestell entstanden viele der interessanten Karosseriekreationen der damaligen Zeit. Besonders gefragt waren die Karosserien von Farina. Er avancierte damals zum absoluten Star der Autodesigner-Szene.

 

 

 

 

 LANCIA ASTURA, 1939                                                                        (Foto: FIAT)

 

Bis Anfang der Dreißiger Jahre wurde auf Aerodynamik kaum Wert gelegt. Danach begann man in der Autoindustrie umzudenken. So wurde es wichtig, die Motorleistung besser auszunutzen und die Karosserien stromlinienförmig zu gestalten. Ebenso war ein geringerer Treibstoffverbrauch von Interesse. Aufgrund dieser Überlegungen produzierte LANCIA 1933  den AUGUSTA, seinen ersten echten Kleinwagen. Das Fahrzeug besaß eine Ganzstahlkarosserie ohne B-Säule, so daß das Einsteigen in den Fond weniger beschwerlich war. Der AUGUSTA war 3,8 Meter lang und aufgrund seines geringen Gewichts von 830 kg fast so schnell die der ARTENA. Der Motor leistete 35 PS aus 1,2 Litern Hubraum.

 

 

 

 

LANCIA AUGUSTA                                                                       (Foto: LANCIA) 

 

 

 

Kleinwagen waren für Vincenzo Lancia auch nach dem AUGUSTA weiterhin ein wichtiges Thema. Von seinen Konstrukteuren erwartete er diesbezüglich wahre Wunder. Seine Vorgaben lauteten: Das Auto soll zahlreiche Neuerungen aufweisen und natürlich immer einwandfrei funktionieren, so wie man es von LANCIA Modellen gewohnt war.
Nach diesen Maßgaben wurde 1936 die APRILIA präsentiert. Sie verfügte über Einzelradaufhängung und hatte einen fast quadratischen V4 Motor mit einer Leistung von 47 PS und einem Hubraum von 1352 ccm. Die aerodynamische Karosserie der APRILA wurde im Windkanal des Turiner Politechnikum erprobt. Man erreichte im Windkanal einen Luftwiderstandswert von nur 0,47.

 

 

 

 

LANCIA APRILIA - Kleinwagen von 1936:  letztes Auto unter Vincenzo Lancia    (Foto: LANCIA) 

 

 

 

An dem riesigen Erfolg der APRILIA konnte Vincenzo Lancia allerdings nur kurze Zeit teilhaben. Im Februar 1937 starb Vincenzo Lancia im Alter von nur 56 Jahren an einem Herzinfarkt. Er hinterließ ein gut ausgestattetes Automobilwerk mit erstklassigen Ingenieuren und hoch motivierten Mitarbeitern.
Sein Sohn Giovanni setzte die Erfolgsgeschichte der Firma fort.
Aufgrund des großen kommerziellen Erfolgs der APRILIA wird von ihr eine kleinere Version entwickelt. 1939 präsentiert LANCIA den ARDEA mit einem V4 Motor mit 29 PS bei 900 ccm Hubraum und etwas vereinfachter Technik. So hat der ARDEA hinten eine Starrachse. Optisch wirkt er wie eine leicht verkleinerte APRILIA.

 

 

 

 

LANCIA-Werbung für die AURELIA-Limousine

 

Unter der Firmenleitung von Giovanni Lancia entsteht jenes Modell, das später zur Legende wird. Die AURELIA. Als erstes serienmäßiges Auto weltweit hat sie einen V6 Motor und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 125 km/h.

 

 

 

 

LANCIA AURELIA COUPÉ B20 GT                                              (Foto: Museum Speyer)

 

 

 

Ihre Karosserie ähnelt einem Ponton. Auf die Limousine folgte kurze Zeit später das Coupé, bekannt unter dem Namen B20 GT. Mit dieser neuen Variante begründet LANCIA eine komplett neue Wagenklasse, die GRAN TURISMO.

 

 

 

 

 LANCIA AURELIA SPIDER B24, 1955 - Karosserie PININ FARINA                (Foto: Museum Speyer)

 

 

 

 

LANCIA AURELIA 1957 Hardtop  PININ FARINA                                          (Foto: FIAT)

 

 

 

Im Jahr 1953 stellt LANCIA seinen neuen Kleinwagen vor. Benannt wurde er nach einer antiken römischen Heerstraße. Der APPIA verfügte über einen 4-Zylinder Motor mit 1,1 Liter Hubraum. Seine Zylinder standen in der für LANCIA klassischen engen V-Konfiguration zusammen. Der Zylinderwinkel beträgt 10 Grad. Am Anfang leistete der Motor des APPIA 38 PS, später wurden daraus 48 PS bei unverändertem Hubraum.

 

 

 

 

 

 

Der APPIA wurde bis 1963 produziert. Mit fast 100.000 verkauften Modellen, avancierte die APPIA Limousine bis dahin zum meist verkauften LANCIA der Firmengeschichte.

 

 

 

 

LANCIA APPIA, Modell 1957                                                        (Foto: BP, Suisse)

 

 

 

1960 wurde bei LANCIA wieder umgedacht. Bei der 1963 auf dem Genfer Autosalon  vorgestellten FULVIA Limousine wurde erstmals ein Frontantrieb verwendet. Das Fahrzeug war mit 4 Scheibenbremsen ausgerüstet und hatte einen 1,3 Liter Motor mit 58 PS. Die FULVIA 1,3 S Coupé hatte  zwei Doppelvergaser und eine Leistung von 89 PS. Mit mehr als 300.000, im neuen LANCIA-Werk in Chivasso bei Turin, gebauten Autos wurde nun die FULVIA zum erfolgreichsten LANCIA Modell vor der FIAT-Ära.

 

 

 

 

 

 

 

LANCIA FULVIA  Coupé,  1,2 Liter, 4 Zylinder, 80 PS, Bj. 1967

 

 

 

 

LANCIA FULVIA  Coupé, 1972

 

 

 

Im Gegensatz zu seinem Vater wollte Giovanni Lancia nun auch im Rennsport mit LANCIA-Fahrzeugen präsent sein. LANCIA baute reinrassige Sportwagen und Formel-1-Rennwagen. Das von Giovanni Lancia ehrgeizig betriebene Motorsportprogramm bringt dann auch erste Siege. Die Scuderia LANCIA feierte mit dem LANCIA D 24 und ihrem Fahrer Juan Manuel Fangio erste Erfolge. LANCIA siegt bei der Rally Monte Carlo, der Targa Florio, der Carrera Panamericana und natürlich bei der Mille Miglia.

 

 

 

 

LANCIA D24, am Steuer Alberto Ascari bei der Mille Miglia 1954

 

 

 

 

LANCIA D24 (Bj. 1954) vor einemTalbot Lago T26 von 1950 und einer Corvette 1955 bei einer Motorshow in Oulton Park, England (2004)

 

 

 

Mit dem LANCIA D 50 fährt die SCUDERIA LANCIA 1955 mit ihrem Fahrer Alberto Ascari bei der Formel 1 mit. Während eines Privattrainings in Monza verünglückt Alberto Ascari tödlich. Als Folge verschenkte LANCIA seine sechs Formel 1 Wagen an die Scuderia FERRARI, die 1956 mit dem FERRARI-LANCIA D 50 Weltmeister wurde.

 

 

 

 

3 LANCIA D 50 Formel 1

 

 

 

 

LANCIA D50 in Oulton Park, 2004

 

 

 

Der Motorsport war sehr kostenintensiv. Das hatte zur Folge, daß die Familie Lancia 1955 ihre Aktien an den italienischen Industriellen Carlo Pesenti verkaufen mußte.
In den Sechzigern Jahren etabliert Lancia sich als sportliche Nobelmarke. Die Finanzlage der Firma ist trotz des Erfolges angespannt.

 

 

 

 

LANCIA FLAMINIA Coupé PININFARINA, Bj. 1965, 2,8L - Trans Axle

 

 

 

 

LANCIA FLAMINIA - unter Carlo Pesenti  noch in Borgo Sab Paolo gebaut

 

 

 

Schließlich übernimmt Fiat das angeschlagene Unternehmen. Das letzte Fahrzeug, das unter der Leitung von Carlo Pesenti gebaut wurde, war die FLAMINIA.
Unter der Regie von FIAT wird das sportliche Profil von Lancia hervorgehoben. Es entsehen die legendären  LANCIA STRATOS und  LANCIA DELTA.

 

 

 

 

 LANCIA STRATOS in Rennausführung                         (LANCIA Plakat)

 

 

LANCIA STRATOS für die Straße                                                (Foto: LANCIA) 

 

 

 

Der Stratos wurde explizit für den Rally-Sport entwickelt. Die Karosserie des Stratos ist mit einer leichten Legierung aus Kunstharz veredelt. Mit dem kompromißlosen LANCIA STRATOS wird der erste Rallye-Weltmeister-Titel eingefahren. Zu den Fahrern gehörte auch Walter Röhrl.
Mit dem allradangetriebenen DELTA HF 4WD und dem DELTA INTEGRALE wird sechs Mal in Folge die Markenwertung gewonnen.

 

 

 

 

 1985 Rallye San Remo: LANCIA 037 Rallye Miki Biasion               (Foto: LANCIA)       

 

 

LANCIA BETA MONTECARLO, 1980                                         (Foto: LANCIA)  

 

 

 

 

LANCIA DELTA INTEGRALE EVOLUZIONE, Sonderausführung 1991 für den Club Italia  (Foto: LANCIA) 

 

 

 

 

 LANCIA LC2 mit Fahrer Alessandro Nannini in LeMans 1983               (Foto: LANCIA) 

 

Im Jahr 1982 wird die erste elektronische Jetronic-Zündung und ein volumetrischer Kompressor für die Kraftstoffversorgung, genannt Volumex,  entwickelt. Diese Neuererungen werden in die neue Limousine TREVI eingebaut.
Für avangadistische Maßstäbe sorgte ab 1985 der LANCIA THEMA dank der Ausstattung mit ABS, einem Abgasturbolader mit Over-Boost und Ladeluftkühlung.

 

 

 

 

LANCIA THEMA V8.32: die stärkste Variante des THEMA mit Motor und Technik von FERRARI

 

 

 

Auf dem Kleinwagensektor entwickelte LANCIA 1985 den LANCIA Y. Der LANCIA Y von 1995 war der erste Serienwagen, der in mehr als 100 Farben bestellt werden konnte. Mit dem Y setzt Lancia für diese Klasse neue Maßstäbe.
 

 

 

LANCIA Y (Gamma) 2005              (Foto: LANCIA) 

 

 

 

Die Firma LANCIA hat eine bewegte Geschichte hinter sich. Grantourismo ist heute das Motto des Hauses LANCIA. Es bezeichnet den Stil einer Automarke, die auf starke, komfortable, elegante und kultivierte Autos setzt. LANCIA steht auch für eine Technik, die entwickelt wird, um höchste Sicherheit und ein besonderes Fahrerlebnis zu bieten und Innovationen, die keiner Mode nacheifern, sondern ihrer Zeit voraus greifen. Auch, oder gerade deswegen hebt sich LANCIA von der breiten Masse ab und trifft mit seinen Modellen nach wie vor den Geschmack seiner Kunden und treibt die technische Evolution voran.

 

Die Leidenschaft, die Vincenzo Lancia 1906 dazu bewegt, die neue italienische Autoindustrie mit originellen Ideen und Entwürfen voranzutreiben, lebt bis heute weiter. Andere Menschen haben diese Herausforderung angenommen und arbeiten jeden Tag mit derselben Leidenschaft an dem Erbe LANCIA.

 

 

 

 

 LANCIA THESIS, 2005

 

 

 

 

 

alle Fotos: © reflektion.info -
Download nur zum nicht-kommerziellen Gebrauch

 

18. Oktober 2006

 

 

bitte einen Moment Geduld bis sich Ihr Emailkonto öffnet