12. März 2009

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

PORSCHE 917
einer der schnellsten und erfolgreichsten Rennwagen
der Automobilgeschichte

 

“Großartigster Rennwagen der Geschichte” feiert Geburtstag

 

Vor 40 Jahren, am 13. März 1969, stellte PORSCHE auf dem Genfer Automobilsalon ein Auto vor, das selbst unter aktuellen Maßstäben mit dem Begriff Supersportwagen nur unzureichend beschrieben wird:
Den PORSCHE 917, der als einer der schnellsten und erfolgreichsten Rennwagen allerZeiten zur Legende wurde.

 

PORSCHE 917 (mit Langheck, 1969)

 

Der Startschuss für das Projekt 917 fiel bei PORSCHE im Juni 1968, nachdem die internationale Motorsportbehörde FIA eine Klasse der Homologierten Sportwagen mit bis zu fünf Liter Hubraum und 800 Kilogramm Mindestgewicht angekündigt hatte.

 

Typ 917 im Zuffenhausener PORSCHE-Werk (1969)

 

Unter der Leitung von Ferdinand Piëch entstanden bis zum April 1969 die vorgeschriebenen 25 Exemplare des neuen Rennwagentyps, so daß der 917 noch im gleichen Jahr seine Rennkarriere beginnen konnte. Nachdem er zunächst bei seinen ersten drei Einsätzen wegen technischer Probleme ausgefallen war, begann die 917-Erfolgsgeschichte im August 1969 beim 1000-Kilometer-Rennen auf dem Österreichring mit einem Sieg von Jo Siffert und Kurt Ahrens.

 

Ferdinand Piëch (rechts) und Gerhard Mitter (links) bei der Präsentation des PORSCHE 917 am 13.3.1969

 

Die Motorisierung des 917 war ebenso ungewöhnlich wie seine verschiedenen Karosserievarianten:
Hinter dem Fahrersitz erstreckte sich ein luftgekühlter Zwölfzylindermotor mit liegenden Zylindern, dessen Kurbelwelle ihn als einen 180 Grad V-Motor auswies. Aus einem Hubraum von zunächst 4,5 Litern entwickelte das Triebwerk 520 PS. Der Gitterrohrrahmen bestand aus Aluminium, die Karosserie aus glasfaserverstärktem Kunststoff.

 

Hans Herrmann, der Le Mans-Sieger 1970 im PORSCHE 917 Kurzheck

 

Damit der Rennwagen auch für unterschiedliche Rennstrecken bestens geeignet war, entwickelten die PORSCHE-Ingenieure unterschiedliche Karosserievarianten. Das so genannte Kurzheck war für kurvenreiche Strecken ausgelegt, in denen ein hoher Anpressdruck für schnelle Kurvenfahrten benötigt wurde.

 

PORSCHE 917 Langheck (1971) - mit bis zu  387 km/h zügig unterwegs

 

Die Langheckvariante war für schnelle Rennstrecken und eine hohe Endgeschwindigkeit ausgelegt. Hinzu kamen die offenen 917-Spyder, die in der CanAm- oder Interserie eingesetzt wurden.
Zum Ende der Rennsaison 1970 sicherte sich PORSCHE mit den Typen 917 und 908/03 neun von zehn möglichen Siegen überlegen die Markenweltmeisterschaft.

 

Die Siegesserie begann in Daytona und hielt in Brands Hatch, Monza, Spa, auf dem Nürburgring, bei der Targa Florio, in Le Mans, Watkins Glen und dem Österreichring weiter an.

 

Saisonhöhepunkt war jedoch der von PORSCHE lang ersehnte Gesamtsieg bei den 24 Stunden von Le Mans, den Hans Herrmann und Richard Attwood am 14. Juni 1970 nach Zuffenhausen brachten. Ihr in den rot-weißen Farben von PORSCHE Salzburg lackierter 917 Kurzheck mit der Startnummer 23 trotzte der Konkurrenz genauso erfolgreich wie den heftigen Regenfällen.
Wie im Vorjahr wurde auch die Saison 1971 vom Typ 917 dominiert, so daß die Markenweltmeisterschaft mit acht von zehn Rennsiegen erneut an PORSCHE ging.

 

PORSCHE 917 Kurzheck, Le Mans-Sieger 1970 - Salzburg-PORSCHE in rot/weiß

 

Und erneut siegte ein Porsche 917 bei den 24 Stunden von Le Mans – diesmal mit Gijs van Lennep und Dr. Helmut Marko, die mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 222 km/h und 5.335 gefahrenen Kilometern den bis heute gültigen Streckenrekord halten.

 

PORSCHE Typ 917 (1971)

 

Eine Besonderheit ihres optisch durch seine Haifischflossen gekennzeichneten 917 Kurzheck war der aus Magnesium gefertigte Gitterrohrrahmen. Einen weiteren Rekord erzielte 1971 ein 917 Langheck-Coupé: Auf der Mulsanne-Geraden wurde der Rennwagen mit der Startnummer 21 mit einer Höchstgeschwindigkeit von 387 Stundenkilometern gemessen.

 

Porsche Typ 917 (1971) in LeMans

 

Große Bekanntheit erlangte auch ein weiterer Le Mans-Teilnehmer: Der PORSCHE 917/20 war eine Mischung aus Kurz- und Langheck und fiel durch seine breiten Proportionen auf. Obwohl der rosa lackierte Rennwagenmit dem Spitznamen DIE SAU nach der Hälfte der Distanz ausfiel, machte ihn seine ausgefallene Lackierung zu einem der bekanntesten PORSCHE überhaupt.

 

 

Als zum Ende der Saison 1971 das europäische FIA-Reglement für Fünfliter-Sportwagen endete, entschied sich PORSCHE für ein Engagement im Candian American Challenge Cup (CanAm). Im Juni 1972 setze das private Penske-Rennteam in Mosport erstmals den turbo-aufgeladenen Porsche 917/10 Spyder ein. Mit einer Leistung von bis zu 1.000 PS dominierte der Porsche-Spyder die Rennserie und gewann mit Siegen in Road Atlanta, Mid Ohio, Elkhart Lake, Laguna Seca und Riverside für Porsche die CanAm-Meisterschaft.

 

Der PORSCHE 917/30 gewann 1973 als Turbo-Technologieträger die CanAM-Serie

 

Im Jahr darauf erlebte der bis zu 1.200 PS starke 917/30 Sypder seine Rennsportpremiere. Die Überlegenheit des von Mark Donohue gesteuerten Boliden war so offensichtlich, dass das Reglement der CanAm-Serie schließlich geändert wurde, um den 917/30 von einer weiteren Teilnahme in der Saison 1974 auszuschließen.

 

PORSCHE 917/30 Sypder (1973)

 

Und wie so oft bei PORSCHE: Die für diese Rennen entwickelten Technologien zur Leistungssteigerung wurden erfolgreich auf die Straßensportwagen übertragen.
So machte der abgasseitig geregelte Turbolader ab 1974 im 911 Turbo Karriere und ist seit dieser Zeit ein Synonym für die Leistungsfähigkeit von PORSCHE-Sportwagen.

 

Bis heute ist der Ruf des 917 legendär. So wählten 50 internationale Motorsport- Experten in dem renommierten britischen Fachblatt MOTOR SPORT den 917 zum “Großartigsten Rennwagen der Geschichte”.

 

Insgesamt baute PORSCHE 65 Exemplare des 917:
44 Sportwagen als Kurz- und Langheck-Coupés,
2 PA Spyder,
19 Sportwagen als CanAm- und Interserie-Spyder mit bis zu 1.400 PS starken Turbomotoren.

 

 Das 917-Arrangement „917“ mi dem PORSCHE 917 KH Coupé von 1970 (vorn) im PORSCHE-MUSEUM

 

Sieben der wichtigsten 917 – darunter die Le Mans-Siegerwagen von 1970 und 1971 oder der 917/30 Spyder – sind derzeit im neuen PORSCHE-MUSEUM in Stuttgart-Zuffenhausen ausgestellt.

 

 

 

jwp  12. März 2009

 

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