Gestaltung einer Modellbahnanlage
Kapitel II:
Begrünungsmatten im Geländebau

 

von  Helge Scholz

 

Wie auf einer Modellbahnanlage Wiesen und Weiden gestaltet werden können, hat schon Generationen von Modelleisenbahnen beschäftigt. Nicht minder weniger auch die Zubehörindustrie. Auf der Spielwarenmesse 2007 in Nürnberg hat der Hersteller BUSCH ein völlig neues Begrünungsmaterial vorgestellt, das zurecht als ein Highlight der Messe 2007 gilt.

 

Die neuen Begrünungsmatten von BUSCH sind in den Versionen Waldrand, Sommeraue, Herbstau und Heideland erhältlich. Alle Ausführungen haben zweierlei gemeinsam - die Mattengröße beträgt 30 x 21 cm, also A4, und die Florhöhe beträgt 12 mm. Die unter der Schutzfolie verborgene Klebeschicht kann zur Befestigung der Matten am Geländeuntergrund genutzt werden.

 

Ein Farbvergleich neues Begrünungsmaterials  zeigt, daß “Waldrand” und “Herbstaue” farblich harmonieren.

 

Eine Papierfolie schützt die Klebefläche.

 

Beim Gestalten von Anlagen mit diesen Matten geht es nicht nur darum, flächig zu arbeiten, sondern wie auch mit den unterschiedlichen Farben von Grasfasern die Materialien zu mischen und zu kombinieren sind.

 

Anders als andere Matten verfügt das BUSCH-Material nicht über eine Trägersubstanz. Allein die Klebeschicht hält sie in Form.

 

Verarbeitung der Begrünungsmatten auf der Modellbahnanlage:
Als Werkzeuge werden lediglich Schere, Leim und Pinzette benötigt. Die Matten werden vor dem Zuschnitt auf die zu gestaltende Fläche gelegt, so entsteht ein erster Eindruck von Zuschnittmöglichkeiten. Brechen Abschnitte an der Schnittlinie ab, ist dies kein Problem, denn sie unterstützen nur die unregelmäßige Trennkante.

 

Mit einer scharfen Schere werden die Abschnitte zugeschnitten.

 

Eine Matte wird aufgelegt, um die Schnitte lokalisieren zu können.

 

Ist der Abschnitt zufriedenstellend geformt, wird die Schutzfolie entfernt und eine Klebeschicht kommt zum Vorschein. Nach Entfernen der Schutzfolie schmiegt sich die Matte schon erstaunlich gut der Oberflächenform an.

 

Nach dem Zuschnitt wird die Schutzschicht entfernt.

 

Kleben bleiben wird sie kaum. Darum sollte mit einer Ponalauflage nachgeholfen werden. Die Matte liegt nun auf und wird angedrückt. Bei einem zu empfehlenden Schaumstoffuntergrund wird die Matte eher eingedrückt. Auch beim Rand und bei den Mattenübergängen erweist sich der Schaumstoffuntergrund als genial.

 

Flächig aufgetragener Ponal-Weißleim hilft die Matte zu verkleben.

 

Die Matte liegt jetzt auf dem Untergrund und wird mit der Pinzette angedrückt.

 

Kommen zwei Mattenränder in Kontakt, muß die Naht kaschiert werden. Da das Gewebe gedehnt werden kann, können Fehlstellen überwunden und Überlappungen verdrängt werden.

 

Verschiedene Matten, die miteinander kombiniert werden können.

 

Ein weiterer Mattenabschnitt wird vorbereitet. Gut zu sehen ist die Klebefläche.

 

Bei den Übergängen sollte folgendermaßen vorgegangen werden. Die Pinzette auf etwa 10 mm Spitzenabstand spreizen. So können beim folgendem Einstechen in Matte und Untergrund beide Matten erreicht werden. Dann  die Pinzette schließen  und im 90 Grad drehen. Die hochflexiblen Matten werden vereinigt, und der Übergang ist kaschiert.

 

Die gespreizte Pinzette wird eingesteckt

 

... und um 90 Grad gedreht.

 

Löcher im Bewuchs werden mit kleinen Teilen gefüllt und verwischen so die Trennkanten.

 

An den Rändern wird ähnlich verfahren. Wird der Rand schräg geschnitten, fallen enorm viele Fasern oder sogar ganze Felder heraus. Die Randbereiche werden mit der Pinzette in den Schaumstoff hineingesteckt. Damit ist auch die große Wuchshöhe des Grases gemildert, wenn nicht sogar beseitigt. Wenn kein Schaumstoffuntergrund vorhanden ist, kann nur mit der Schere die Wuchshöhe des Grases geschnitten werden.

 

 Die Randbereiche werden mit der Pinzette in den Schaumstoff gedrückt.

 

Eine Alternative ist die Kaschierung der Mattenränder mit anderen Begrünungsmaterialien. HEKI-flor, Abschnitte von SILFLOR-Belaubungsmaterialien, Büsche am Wiesenrand sowie Belaubungspulver können eingesetzt werden. Generell müssen die Übergänge angeglichen bzw. gestaltet werden, egal wie hoch der anschließende Bewuchs steht.

 

Eine Mischung von WOODLAND Earth Blend T50 und Green Blend T49 im Verhältnis 1:1 ergibt ein wunderschön aussehendes, allseitig zu gebrauchendes Begrünungspulver. Damit können die Übergänge an Wegen und Plätzen überstreut werden.

 

 

Mit WOODLAND-Pulver ist hier die Wagenspur am Sommerweg begrenzt worden.

 

Mit WOODLAND-Puder können größere Löcher, die beim Einstecken der Mattenränder entstanden sind, problemlos gefüllt werden.

 

Moose, Flechten und andere Bodendecker bilden in der Natur den Übergang zu den grünen Flächen, und dafür kommen im Modellbaubereich nur Puder oder Pulver zur Anwendung. Das Pulver ist extrem leicht. Daher sollten die zu gestaltenden Bereiche vorher mit einem Wasser-Weißleim-Spüli-Gemisch angefeuchtet werden. Das Puder wird aus dem Teelöffel darübergestreut und haftet sogleich auf der feuchten Fläche. Sofort danach sollte Blattimitat aufgebracht werden. Der Zubehörhersteller NOCH liefert mit Birken-, Linden- und Ulmenblättern ein hervorragendes Material in verschiedenen Grüntönen. 

 

 

Die erste Stufe der Begrünung ist jetzt beendet.

 

 Noch ohne Baummaterial - die erste Stufe der Begünung ist abgeschlossen.

 

Gestaltung einer Modellbahnanlage
Kapitel I:
Landschaftsgestaltung mit elektrischem Gras
  
weiter...

 

Kapitel III:
Landschaftserweiterung durch Bäume und Büsche  
weiter...

 

 

hs 6. Dezember 2007

 

© reflektion.info
Download nur zum nicht-kommerziellen Gebrauch

 

 

 

 

 

 

bitte einen Moment Geduld bis sich Ihr Emailkonto öffnet