Hamburgs neue U-Bahn

9. März 2010

Hamburgs neue U-Bahn – der DT5

Erstes Fahrzeug der neuen Serie fertiggestellt

Er wird Hamburgs neues mobiles Aushängeschild. Der U-Bahn-Triebwagen DT5 in eleganter Edelstahloptik und modernem Design wird ab dem Frühjahr 2011 auf dem Hamburger U-Bahn-Netz fahren und natürlich auch auf den Viaduktstrecken, die das Hamburger Stadtbild prägen. Auch hinsichtlich des Fahrgastkomforts setzt das Fahrzeug neue Maßstäbe.

DT-5 Foto: "HOCHBAHN"

Das erste fertiggestellte DT5-Fahrzeug präsentierte die Hamburger Hochbahn AG am 4. März 2010 in Salzgitter der Öffentlichkeit. 66 weitere Fahrzeuge werden in den kommenden fünf Jahren vom Konsortium Alstom Transport Deutschland GmbH/ Bombardier Transportation produziert und nach Hamburg geliefert. Das Auftragsvolumen beträgt insgesamt 240 Mio. Euro.

Die DT5-Reihe wird bis 2015 sukzessive die über 40 Jahre alten DT3E-Fahrzeuge ersetzen. Bevor das erste Fahrzeug im März 2011 nach Hamburg kommt, muss es in den kommenden zwölf Monaten noch zahlreiche Probefahrten, die dynamische Inbetriebsetzung in Hennigsdorf/Brandenburg und verschiedene Tests (unter anderem in einer Klimakammer in Wien) durchlaufen.

Mit der neuen Generation wird Hamburg ein U-Bahn-Fahrzeug erhalten, das neue Maßstäbe setzt. Neben Optik und Design gilt dies insbesondere für den Fahrgastkomfort, die innovative Fahrzeugtechnik und die hohe Umweltfreundlichkeit. Mit diesem neuen Fahrzeug wird Hamburg eine der weltweit modernsten U-Bahn-Flotten besitzen.

Hoher Fahrgastkomfort
Erstmals wird mit dem DT5 in Hamburg ein U-Bahn-Fahrzeug mit Übergängen zwischen den einzelnen Wagen in Betrieb genommen. Diese Lösung ermöglicht künftig ein Durchgehen von Wagen zu Wagen und schafft so ein optimiertes und großzügiges Raumgefühl. Die Fahrzeugbreite, die aufgrund der Tunnelabmessungen eng begrenzt ist, konnte durch konstruktive Maßnahmen nochmals auf 2,6 Meter erhöht werden. „Intelligente“ Türschließsysteme, die über Lichtschranken ein unnötiges Offenstehen der Türen verhindern, und der klimatisierte Fahrgastraum sorgen im Sommer wie im Winter für angenehme Innentemperaturen. Abgerundet wird das verbesserte Angebot durch ergonomisch gestaltete Sitze, ein erweitertes Informationssystem und den Einbau bewährter Sicherheitssysteme wie Videoaufzeichnung und Notrufeinrichtungen. „Der DT5 bietet mehr Helligkeit, Transparenz und Sicherheit sowie deutlich mehr Platz für Kinderwagen und Rollstühle“, fasst Ulrich Sieg, Vorstand für Betrieb und Infrastruktur der HOCHBAHN, die Vorteile des DT5 beim Fahrgastkomfort zusammen.

Foto: "HOCHBAHN"

Innovative Fahrzeugtechnik
Der Wagenkasten des DT5 ist komplett aus Edelstahl gefertigt. Die Konstruktion beruht auf einem neuartigen Leichtbaukonzept. Kennzeichnend für den DT5 wird zudem seine hohe Laufruhe aufgrund weiterentwickelter luftgefederter Drehgestelle sein. Optimierte Redundanzsysteme für Luftversorgungs-, Bordnetz- und Antriebssysteme sorgen für eine hohe Zuverlässigkeit, modernste und weit über die heutigen gesetzlichen Anforderungen hinausgehende Brandschutzmaßnahmen inklusive Sprinkleranlage für zusätzliche Sicherheit.

Hohe Umweltfreundlichkeit
Die Leichtbaukonstruktion und die Rückspeisung von Energie beim Bremsen führt beim DT5 wie bei seinem Vorgängermodell DT4 zu einem niedrigen Energieverbrauch. Mit einem von der HOCHBAHN vorgegeben Wert von 77 dB(A) bei einer Vorbeifahrt mit 60 km/h erzielt er einen vorbildlichen Geräuschpegel. Die Außenflächen aus Edelstahl sind leicht zu säubern und machen aufwendige Lackierungen überflüssig. Eine Produktumwelt-erklärung für die gesamte Fahrzeugkonstruktion – inklusive eines fast 95 Prozent erreichenden Anteils recyclingfähiger Materialien – gewährleistet eine nachhaltige Ressourcenschonung.

Flexible Einsatzmöglichkeiten im Hamburger U-Bahn-Netz
Der flexible Einsatz des DT5 im gesamten Hamburger U-Bahn-Netz ist eine unverzichtbare Prämisse. Hierbei mussten die Besonderheiten der Linie U3 berücksichtigt werden: Diese verfügt im Innenstadtbereich als einzige Linie über nur 90 Meter lange Bahnsteige. Mit einer Fahrzeuglänge von 40 Metern kann der DT5 sowohl auf der U3 als zweiteiliger Zug (80 Meter) oder als dreiteiliger Zug auf den anderen Linien mit 125 Meter langen Bahnsteigen eingesetzt werden.

Günter Elste dankte dem Konsortium Alstom/Bombardier für die bislang geleistete Arbeit: „Wir wissen, dass das 100 Jahre alte U-Bahn-Netz in Hamburg mit seinen zahlreichen Viadukten und den engen Tunnelquerschnitten hohe Herausforderungen an die Konstrukteure stellt. Das Ergebnis kann sich im wahrsten Sinne des Wortes sehen lassen. Nun freuen wir uns auf die erste Fahrt des neuen DT5 im kommenden März in Hamburg.“

PS 9. März 2010