Jubiläum -  50 Jahre Lufthansa

Am 1. April 1955 begann mit der Wiederaufnahme des Linienflugverkehrs
der neu gegründeten Lufthansa eine neue Ära in der deutschen Luftfahrt.
Seitdem sind 50  Jahre vergangen, in denen sich die Lufthansa von einem kleinen Unternehmen zu einem international erfolgreichen Aviation-Konzern entwickelt hat. Lufthansa ist inzwischen eine der größten und bekanntesten Fluglinien der Welt. Ihre Geschichte ist von Erfolgen, aber auch von Rückschlägen geprägt. Sie musste sich wachsenden Anforderungen im Luftverkehr anpassen  und auch in kritischen Phasen Durchhaltevermögen beweisen.

Convair 440 Metropolitan

Als die Lufthansa ihren Flugbetrieb aufnahm, nahte das Ende der Epoche der Propellerflugzeuge. Es wurden die Convair 440, Vickers Viscount  und die Super Constellation L 1049 eingesetzt. Die Zukunft in der zivilen Luftfahrt aber gehörte den Düsenjets.
Die Convair war von 1955 bis 1968 bei Lufthansa im Einsatz. Sie beförderte mit 390 km/h 44 Passagiere. Die letzte Super Conny mit den Kranich-Insignien flog 1967.

Vickers Viscount 814

Im Gegensatz zu heute war der erste Flugplan ein einfaches Faltblatt, da
die Lufthansa damals gerade mal vier werktäglich angebotene Flüge auf innerdeutschen Strecken bediente.
Heute im Jubiläumsahr 2005 fliegt die Lufthansa über 6200 wöchentliche Hin- und Rückflüge zu 176 Zielen in 74 Ländern an. Rund um die Uhr wird der Ablauf des Flugbetriebs durch die zentrale Verkehrsleitung überwacht. Die Kreidetafeln und Fernschreiber sind längst modernen EDV-Systemen gewichen.

Zu Beginn mußte ohnehin viel improvisiert werden. So war die Stationsleitung in Frankfurt provisorisch im neuen Hangar untergebracht.
Es brauchte Pioniergeist und viel Enthusiasmus, um die ersten kleinen Hürden zu meistern.

In den letzten 50 Jahres hat sich viel verändert.
Mit der Einführung der ersten Boeing 707 im Jahr 1960  brach für Lufthansa das Zeitalter der Düsenverkehrsflugzeuge an. Die Lufthansa bestellte als erste Fluggesellschaft das leistungsstarke Rolls-Royce-Conway-10-Zweikreistriebwerk (mit einem Schub von je 7.940 Kilopond) für die Boeing 707. Die Vorteile: geringeres Triebwerkgewicht, niedrigerer Kraftstoffverbrauch, niedrigerer Lärmpegel.

1965 orderte Lufthansa als erste Fluggesellschaft  21 Boeing 737 –später das meistverkaufte und erfolgreichste Jet-Verkehrsflugzeug der Welt. Lufthansa gab den Flugzeugherstellern immer wieder entscheidende Impulse zur technischen Weiterentwicklung der Jets. Unter anderem initiierte Lufthansa den Ausbau des „Jumbo-Jet“ Boeing 747-100 zum größeren Modell 747-400 sowie den Bau des Airbus A300 und A310.

Heute gehört die Lufthansa Konzernflotte zu den modernsten und umweltverträglichsten auf dem gesamten Globus. Als erste Fluggesellschaft der Welt verzichtete Lufthansa bei der Überholung und Wartung ihrer Flugzeuge auf Chemikalien, die der Ozonschicht schaden. Für dieses Engagement zeichnete die US-Umweltbehörde (EPA) 1993 Lufthansa mit dem Preis für die Erhaltung der Ozonschicht aus. Zudem entsprechen alle Lufthansa Flugzeuge den weltweit strengsten Lärmschutzrichtlinien.

Zum Jahreswechsel 2003/2004 umfasste die Flotte 434 Flugzeuge mit einem Durchschnittsalter von 8,4 Jahren. Im Dezember 2003 hat der neue, vierstrahlige Airbus A340-600 seinen Liniendienst bei der Lufthansa Passage Airline aufgenommen – wieder war der Kranich bei der Einführung eines neuen Flugzeugtyps an erster Stelle. Ab 2007 tritt der Airbus A380-800, das Flaggschiff des 21. Jahrhunderts, in den Dienst der Lufthansa. Er wird 555 Passagiere befördern können, mehr als 40 Prozent gegenüber einer Boeing 747-400. Er wird elf Prozent weniger Treibstoff verbrauchen und das Rolls-Royce-Trent-900-Triebwerk wird deutlich leiser sein.

Mit den Düsenjets halbierten sich die Flugzeiten.  Der Komfort stieg durch den vibrations- und geräuscharmen Flug erheblich. Sinkende Flugpreise hatten zur Folge, dass das exklusive Flair des Fliegens, das die zivile Luftfahrt bislang ausgemacht hatte, langsam dahinschwand. Die neuen Düsen-Jets mit ihrer Geschwindigkeit, Reichweite und Größe revolutionierten den Weltluftverkehr. Heute mündet das Fortschrittsdenken der Pionierszeit in das Projekt des Großraum-Airbus A380, der ab 2007 zur Lufthansa Flotte gehören wird.

Auch die Tradition wird bewahrt:
Restaurierte Junkers Ju 52/3m im Museumsflugverkehr

Cornils Ratjens