9. April 2009

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Zum 100. Geburtstag von
Silberpfeil-Pilot Hermann Lang

 

Am 6. April 1909 wird Hermann Lang in Cannstatt geboren. Er ist in den 1930er Jahren einer der großen Rennfahrer auf den Mercedes-Benz Silberpfeilen. Nach dem Zweiten Weltkrieg feiert er 1952 auf dem Rennsportcoupé 300 SL ein vielbeachtetes Comeback.

 

 Hermann Lang in der Saison 1937

 

Seine Rennfahrerlaufbahn beginnt Hermann Lang auf dem Motorrad. Noch als Mechanikerlehrling gewinnt er 1927 auf einer alten Norton einen Wettbewerb auf der Solitude-Strecke in Stuttgart. Als Werksfahrer des Motorradherstellers Standard entwickelt sich Lang zum Beiwagenspezialisten und sichert sich 1931 nach verschiedenen bedeutenden Siegen die Deutsche Bergmeisterschaft für Beiwagenmaschinen.

 

Im Jahr 1933 wird Hermann Lang als Monteur in der Renn- und Versuchsabteilung der Daimler-Benz AG eingestellt. Gelegentlich zum Warmfahren der Bremsen der 750-Kilogramm-Formel-Wagen eingesetzt, erkennt das Unternehmen schnell seine fahrerische Begabung und lässt ihn bei einer Nachwuchsfahrerprüfung teilnehmen. 1935 startet Hermann Lang erstmalig auf Mercedes-Benz als Rennfahrer beim Internationalen Eifelrennen und erzielt einen 5. Platz.

 

Große Erfolge sind 1937 die Siege bei den beiden schnellsten Rennen der Welt, dem Großen Preis von Tripolis und dem Avusrennen in Berlin. In der Rennsaison 1938 kann Lang mit einem Wiederholungserfolg in Tripolis sowie einem 1. Platz bei der Coppa Ciano seine Position in der Mercedes-Benz Rennabteilung als siegfähiger Fahrer weiter ausbauen.

 

Großer Preis von Tripolis, Mellaha, 9. Mai 1937. Der spätere Sieger Hermann Lang überholt auf seinem Mercedes-Benz W 125 einen Konkurrenten.

 

Doppelsieg beim Großen Preis von Pau, 8. April 1939. Der Sieger Hermann Lang auf Mercedes-Benz Rennwagen W 154. Manfred von Brauchitsch belegte den zweiten Platz.

 

Zusammen mit Manfred von Brauchitsch und Rudolf Caracciola bildet er das bei der Konkurrenz gefürchtete Fahrertrio auf den Mercedes-Benz Silberpfeilen. 1939 gewinnt er nacheinander und mit neuen Streckenrekorden die Großen Preise von Pau und Tripolis, das Internationale Eifelrennen und das Wiener Höhenstraßenrennen.

 

Das überlegene Fahrzeug der Saison 1937:  Hermann Langs Arbeitsgerät, derMercedes-Benz Formel-Rennwagen W 125.

 

Beim Großen Preis von Belgien, dem Großen Bergpreis von Deutschland sowie dem Großen Preis der Schweiz geht er ebenfalls als Sieger hervor. Er sichert sich damit die Bergmeisterschaft des Jahres 1939 und ist auch in der Grand-Prix-Europameisterschaft der erfolgreichste Fahrer.

 

Großer Preis von Italien in  Livorno am 12. September 1937.  Rudolf Caracciola (l.) siegt und Hermann Lang wird Zweiter

 

Auch nach dem Zweiten Weltkrieg setzt Lang seine Rennkarriere fort. Beim ersten ernsthaften Nachkriegsrennen ist Hermann Lang wieder am Start und siegt am Ruhestein im Schwarzwald auf einem BMW 328 Mille Miglia. Nach der Rückkehr der Daimler-Benz AG in den Motorsport belegt er 1951, nach zwölfjähriger Rennabstinenz, bei den argentinischen Frühjahrsrennen einen 2. und 3. Platz. Mit dem Mercedes-Benz 300 SL (W 194) feiert Lang ein viel beachtetes Comeback: In Bern 1952 noch Zweiter hinter Karl Kling wird Hermann Lang zusammen mit Fritz Rieß Gesamtsieger bei den 24 Stunden von Le Mans 1952.

 

24-Stundenrennen von Le Mans, 14. Juni 1952, kurz nach dem Startzeichen: Die Fahrer laufen von ihren markierten Plätzen sofort zu ihren gegenüberliegenden Wagen. Im Vordergrund die späteren Doppelsieger mit Mercedes-Benz Rennsportwagen Typ 300 SL (W 194), Theo Helfrich / Helmut Niedermayr (Zweiter Platz, Startnummer 20) und Hermann Lang / Fritz Rieß (Erster Platz, Startnummer 21). Das Team Karl Kling / Hans Klenk (Startnummer 22) scheidet mit einem Lichtmaschinenschaden aus.

 

Internationales Avus-Rennen, 30. Mai 1937. Der Sieger Hermann Lang im umgebauten Mercedes-Benz Stromlinien-Rennwagen W 125, mit 8-Zylinder Motor M 125 F, in der Nordkurve.

 

Die Rennmannschaft der Carrera Panamericana Mexico 1952 (von links): Hermann Lang, Erwin Grupp, Hans Klenk und Karl Kling am Mercedes-Benz 300 SL Coupé (W 194) und John Fitch und Eugen Geiger am 300 SL Roadster (W 194).

 

Nach dem Großen Preis von Europa im August 1954 zieht sich Lang aus dem Rennsport zurück.

 

300 SL - das Nachkriegsarbeitsgerät von Hermann Lang.

 

Bis zu seiner Pensionierung bleibt er als Kundendienst-Inspektor für Daimler-Benz tätig. Er stirbt am 19. Oktober 1987 in seiner schwäbischen Heimat Bad Cannstatt.

 

 Hermann Lang während eines Veteranenrennens im Jahr 1973.

 

 

 

 

ps  9. April 2009

 

© reflektion.info / Fotos: Daimler Benz AG
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