Lanz Traktoren - Tuckernde Kraftprotze

 

Die Lanz Traktoren waren Universalfahrzeuge, die nicht nur schwere Wagen zogen, sondern auch Maschinen über Transmissionsriemen antrieben, mähten und Feldarbeit verrichteten. Die heute noch rüstigen Veteranen läuteten nach dem Ersten Weltkrieg die großflächige Mechanisierung in der Landwirtschaft ein.

 

 

Unvergessen ist die Mannheimer Firma Lanz, deren Produkte heute noch als besonderes zuverlässig und robust gelten.
Als die Heinrich Lanz AG 1956 mit großen wirtschaftlichen Schwierigkeiten kämpfen mußte, war der amerikanische Landmaschinenpionier John Deere zur Stelle und übernahm das Unternehmen. Es war ein historischer Zusammenschluß, immerhin lief im gleichen Jahr der 200.000. und dann 1960 der allerletzte Lanz Bulldog in Mannheim vom Band.

 

 

Schon die aufwendige „Anheiz-Zeremonie“ beim Anlassen derTraktoren-Oldies weckt heute das Interesse. Zum Anlassen des Motors muß der Glühkopf mit einer Heizlampe vorgewärmt werden, denn der elektrische Anlasser war damals noch nicht erfunden. Die Besonderheit der bekannten Lanz-Bulldogs ist eben ihr Glühkopfmotor, eine große Ausnahme unter den Verbrennungsmotoren. Der Zweitakter gibt sich mit nahezu allem zufrieden - denn ob Rohöl, Benzin, Diesel, altes Motorenöl, Pflanzenöl oder sogar flüssige Butter, alles wird verbrannt und in mechanische Energie umgesetzt.

Die Zündung wird durch den glühenden Zündsack, weniger durch die Verdichtungswärme, eingeleitet.  Angelassen wird der Bulldog dann von Hand mit dem abnehmbaren Lenkrad, wobei entgegengesetzt der Drehrichtung angedreht wird, der Kolben den oberen Totpunkt aber nicht überwindet, sondern zündet und entgegengesetzt, also in Drehrichtung anläuft.
Wer einmal einen Lanz gehört hat, erkennt ihn sofort aufgrund der unverwechselbaren Geräuschentwicklung.
Als Wunderwerk an Einfachheit haben diese Traktormotoren Jahrzehnte überstanden.

 

 

Der erste selbstfahrende Bulldog (ursprünglich war er nur für den stationären Betrieb  konzipiert worden) hatte noch kein Getriebe und somit auch keinen Rückwärtsgang. Die maximale Fahrgeschwindigkeit von 4,2 km/h konnte lediglich über die Motordrehzahl verändert werden. Beim Wechsel der Fahrtrichtung war eine Umsteuerung der Motorlaufrichtung erforderlich.

 

Vom 21. bis 22. Juli 2007 findet auf dem Freigelände des Technik Museum Speyer das Große Lanz Bullog–Treffen statt. Dieses Treffen ist nicht nur ein Anziehungspunkt für Fachleute, sondern für alle Traktor Fans.
Informationen zur Anmeldung gibt es unter:
www.technik-museum.de/lanztreffen
oder unter Tel. 07261 / 92 99 – 74. 

 

Einen der legendären Lanz Traktoren wird es auch als Modell im Maßstab 1:87 geben. Wiking kündigte den letzten echten Lanz, den D 2016 als John Deere 2016 mit Mähwerk für April 2007 an.
Bei der Firmenübernahme 1956 wurde der D 2016 noch im typischen Lanz-blau lackiert, ab Sommer 1958 ist es der erste und letzte Lanz in den Farben von John Deere.

 

Foto: Wiking

 

 

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© reflektion.info.   Fotos: Technik-Museum Speyer
Download nur zum nicht-kommerziellen Gebrauch

 

PS   20. Februar 2007

 

 

 

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