Stahl-Klappdächer für Cabrios

 

Klappe auf, Klappe zu

 

Seit Mitte der Neunziger Jahre sind Cabrios wieder auf dem Vormarsch. Doch aus welchem Material sollte das Dach bestehen? Stoff oder Stahl? Diese Frage wird seit der Präsentation des Klappdach-Cabrios Mercedes SLK im Jahr 1996 zunehmend zugunsten des robusten Werkstoffs Stahl beantwortet.

 

Sommerzeit ist Cabriozeit. Die Frischluftfans unter den Autofahrern genießen es, wieder die Verdecke aufklappen und offen fahren zu können. Während zwischen 1990 und 2000 die Cabrio-Verkäufe in Deutschland ohne große Zuwächse zwischen zwei und drei Prozent des Gesamtmarktes pendelten, zeigt die Cabrio-Kurve seit 2000 kontinuierlich nach oben. 2007 waren über 4 Prozent der rund 3,15 Millionen neu zugelassenen Pkws in Deutschland Cabrios. Geheimnis des neuen Erfolgs ist auch eine Produktinnovation, die immer stärker die Nachfrage nach offenen Fahrzeugen bestimmt: das Stahl-Klappdach. Das einklappbare Dach der so genannten Cabrio-Coupés besteht aus bis zu fünf Elementen, die auf Knopfdruck zusammengefaltet und im Kofferraum abgelegt werden können. Umgekehrt verwandelt sich das Cabrio innerhalb von Sekunden in ein Coupé.

 

Die raffinierte Dachkonstruktion des SLK stand am Anfang der Entwicklung zahlreicher neuer Modelle verschiedener Hersteller, nachdem Peugeot bereits in den Dreißiger Jahren  den 402 mit elektrischem Klappdach unter dem Namen Eclipse entwickelt hatte.

 

Immer mehr Cabrios der Klein- und Sportwagenklasse tragen ein „Retractable Hardtop“ – so die Fachbezeichnung für das versenkbare Klappdach. Und auch größere Fahrzeuge folgen diesem Beispiel. Im Vergleich zur Stoffvariante bieten Stahldächer eine bessere Wärme- und Geräuschisolierung, tragen zur Sicherheit und Stabilität der Karosserie bei und lassen Diebe und Dachschlitzer einfach abblitzen.

 

  Mercedes SLK:  Anfang der Entwicklung  neuer Cabrio-Modelle mit versenkbarem Klappdach.

 

Ein international ausgerichteter Anbieter von Cabrio-Dachsystemen aus Stoff und Stahl ist das Remscheider Unternehmen Edscha. Es entwickelte unter anderem das versenkbare Hardtop des neuen 3er BMW Cabriolets – bislang verwendete BMW nur Stoffverdecke. Das Klappdach in Stahl-Leichtbauweise läßt sich in 22 Sekunden vollautomatisch öffnen und schließen. Bei geschlossenem Dach nimmt der Kofferraum des 3er Cabrio ein Volumen von 350 Litern auf. Im geöffneten Zustand sind es immerhin noch 210 Liter. Damit beansprucht das zusammengefaltete Verdeck im BMW deutlich weniger Platz als bei vergleichbaren Modellen. „Auf dieses Kabinettstück sind wir besonders stolz“, schwärmt Walter Pecho, Mitglied der Geschäftsführung von Edscha. „Es ist ebenso funktionell wie technisch anspruchsvoll – und obendrein ein echter Hingucker.“
mehr zum 3er Cabrio...

 

Auch der Eos von VW bietet alle Vorzüge eines Cabriolets mit klappbarem Stahldach. Im Vergleich zu den dreiteiligen Verdecken anderer Modelle besteht das Dach des Eos jedoch aus fünf Segmenten. Mit diesem so genannten CSC-Dachsystem (Coupé-, Schiebe- und Cabriolet-Dachsystem) ausgerüstet, ist das Fahrzeug sowohl ein Coupé mit Schiebedach als auch ein Cabriolet. Ob Klappe auf oder Klappe zu - einem nahezu uneingeschränkt offenen Fahrgefühl steht so nichts mehr im Wege.

 

  VW Eos: das fünfteilige CSC-Dachsystem ist zugleich Coupé mit Schiebedach und Cabriolet.

 

 

 

 

ps  10. Juni 2008

 

© reflektion.info  / Text und Fotos: Stahl-Informations-Zentrum/ Daimler AG / VW AG
Download nur zum nicht-kommerziellen Gebrauch